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Jackson will USA verlassen

Drei Tage nach dem Freispruch hat sich Jackson weiter auf seiner Neverland-Ranch verborgen gehalten und erwägt angeblich sogar, seiner Heimat den Rücken zu kehren.

Nach Angaben seiner Mitarbeiter ruhte sich der 46-Jährige weiter von den Strapazen des Prozesses aus. Der Sicherheitschef der Neverland-Ranch, Terry Anderson, sagte am Mittwoch (Ortszeit) den vor dem Anwesen wartenden Journalisten, Jackson bete für den jugendlichen Kläger und dessen Familie. Der inzwischen 15-jährige Bursche, der dem Popstar Missbrauch vorgeworfen hatte, war nach Angaben des zuständigen Staatsanwalts „total fertig“ über den Freispruch.

Jermaine über Bruder Michael

Jacksons Bruder Jermaine deutete an, der einstige „King of Pop“ könne nach dem strapaziösen Prozess möglicherweise die USA verlassen. „Das würde ihm ähnlich sehen. Mich würde das nicht überraschen“, sagte Jermaine Jackson in der „Larry King Show“ im Fernsehsender CNN. Der Popstar war seit seinem Freispruch nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Er dankte lediglich in einer Stellungnahme im Internet seinen Fans für die Unterstützung während des Prozesses.

Fans feiern vorerst allein

Rund 50 Fans harrten am Mittwoch vor der in den Hügeln Zentralkaliforniens gelegenen Neverland-Ranch aus und warteten auf ein Lebenszeichen ihres Idols. Laut Anderson wollte Jackson jedoch vorerst darauf verzichten, die Pforten seiner Ranch für die Fans zu öffnen, um mit ihnen seinen Sieg vor Gericht zu feiern.

Der Star wisse allerdings die Treue seiner Anhänger zu schätzen und werde sicher irgendwann mit ihnen gemeinsam den Freispruch feiern. Jackson bete für den Kläger und seine Familie; ihnen dürfe kein Leid geschehen, sagte Anderson den vor der Ranch wartenden Journalisten. „Er will Frieden.“

Völlige Erschöpfung

Nach Angaben seines Anwalt Thomas Mesereau ist der Popstar nach dem Prozess völlig erschöpft. Jackson habe während des Verfahrens kaum schlafen können und viel Gewicht verloren, sagte Mesereau US-Medien. „Manchmal haben wir bis drei oder vier Uhr morgens diskutiert.“ Inzwischen habe sich Jackson ein wenig erholt und habe begonnen, sein Leben neu zu ordnen. Dem Star gehe es bereits viel besser, sagte auch Sicherheitschef Anderson. „Wir danken Gott für das Urteil, der Gerechtigkeit wurde Genüge getan.“

Kläger “total fertig”

Der vormalige Kläger ist nach Aussage von Staatsanwalt Tom Sneddon „total fertig“ über den Freispruch. Er habe mit dem Burschen direkt nach der Urteilsverkündung gesprochen, sagte Sneddon am Mittwoch dem US-Fernsehsender NBC. „Er war sehr ’down’“. Der 15-Jährige habe nicht verstanden, dass die Menschen ihm nicht geglaubt hätten.

Es sei schwer für einen Burschen, „der sein Herz und seine Seele vor der Welt ausgeschüttet hat“, wenn ihm kein Glauben geschenkt werde. Nach dem Freispruch für Jackson fühle sich der ehemals Krebskranke erneut in eine Opferrolle gedrängt, sagte Sneddon in der Unterhaltungssendung „Inside Edition“.

Beweise zu schwach

Jackson war am Montag nach einem mehr als viermonatigem Prozess wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauchs in allen zehn Anklagepunkten freigesprochen worden. Der jugendliche Kläger hatte Jackson vorgeworfen, ihn im Alter von 13 Jahren sexuell belästigt und mit Alkohol gefügig gemacht zu haben. Jackson hatte die Anschuldigungen stets bestritten. Allerdings äußerten mehrere Geschworene, sie seien nicht hundertprozentig von seiner Unschuld überzeugt. Die Beweise hätten aber nicht ausgereicht.

Jacko, das Medienereignis

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