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Jack Reacher - Trailer und Kritik zum Film

Die Ein-Mann-Show "Mission Impossible" läuft seit 1996 erfolgreich in den Kinos, mit "Jack Reacher" eröffnet sich Tom Cruise nun die nächste Option auf eine ganz auf seine Person zugeschnittenen Leinwandserie. Schließlich basiert die etwas unbalancierte Mischung aus Actionreißer, Krimi, Justizthriller und coolem Humor auf dem Band "Sniper" der mittlerweile 17-teiligen Romanserie von Lee Child. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Sollte sich das letztlich ebenso routinierte wie unaufgeregte Werk als kommerzieller Erfolg erweisen, steht einer Fortsetzung also nichts im Wege. Ab Freitag können postweihnachtliche Aggressionen im Kino abgebaut werden.Als in einer Kleinstadt in Indiana fünf Menschen scheinbar willkürlich von einem Amokläufer erschossen werden, fällt der Verdacht bald auf den ehemaligen Soldaten James Barr (Joseph Sikora), der in seinem Verhör allerdings nur danach verlangt, Jack Reacher (Tom Cruise) zu holen. Der einstige Militärpolizist ist zum zynischen Einzelgänger mutiert, der sich allerdings noch immer im Namen der Gerechtigkeit auf Verbrecherjagd begibt. Da Barr einst aus politischen Gründen bei einem Kriegsverbrechen ungeschoren davonkam, willigt Reacher nur ungern in die Avancen von Barrs Anwältin Helen Rodin (Rosamund Pike) ein, die Hintergründe des undurchsichtigen Falls aufzuklären. An der Seite von Kriegsveteran Cash (Robert Duvall) nimmt Reacher alsbald den Kampf gegen “The Zec”, den psychopathischen Kopf einer Verbrecherbande (Werner Herzog), auf.

Regie-Oscarpreisträger Christopher McQuarrie (für “Die üblichen Verdächtigen”), der mit Cruise bereits als Drehbuchautor in “Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat” zusammenarbeitete, setzt in seinem neuen Werk auf CSI-Ästhetik und elaborierte Kameraeinstellungen. Die Inszenierung bedient sich zu Beginn bewusst einer Ästhetisierung, ohne den Zuschauer darauf jedoch mit der Nase zu stoßen. Auch auf narrativer Ebene wagt McQuarrie zunächst ungewohnt Pfade, wenn er die Aufmerksamkeit weg vom Täter- auf die Opfer lenkt, deren Leben von Anwältin Rodin recherchiert werden.

Coole Sprüche und Verfolgungsjagden

Alsbald rücken diese jedoch wieder aus dem Blickfeld. Zunehmend nimmt Cruise als Jack Reacher mit coolem Namen und coolen Sprüchen den Aufmerksamkeitsfokus in Beschlag. Ab hier verliert sich die Handlung, mutiert der Film zum Starvehikel, zur Cruise-Show, bei der lange Shoot-Outs und Autoverfolgungsjagden den Suspense in den Hintergrund drängen und somit in Summe einen hybrid-aseptischen Eindruck hinterlassen.

Da kann auch Autorenfilmer Werner Herzog wenig ausrichten, dessen Gesicht erst eine Stunde nach Filmbeginn auf der Leinwand erscheint. Mit seinem markant bayerisch-genuschelten Akzent spielt er einen Russen, der sich die Finger im Gulag abgebissen hat, um dem Wundbrand zu entgehen – was er nun von seinen Gefolgsleuten verlangt, wollen diese nach einem Fehler nicht sterben. Als sein Adlatus gibt Jai Courtney den ebenso kühlen wie brutalen Killer mit den glänzenden Augen eines Kindes, das den frischgeschmückten Weihnachtsbaum entdeckt. Und Rosamunde Pike kann immerhin mit der erotischsten Stimme in Hollywood aufwarten.

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