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JA Wien-Josefstadt und Straflandesgericht werden generalsaniert

Die Justizanstalt Wien-Josefstadt wird saniert.
Die Justizanstalt Wien-Josefstadt wird saniert. ©REUTERS
Das "Graue Haus", wie die Justizanstalt Wien-Josefstadt und das Gerichtsgebäude auch genannt werden, wird generalsaniert. Den Startschuss dafür hat Justizministerin Alma Zadic am Donnerstag gegeben.

Baustart ist in ein- bis eineinhalb Jahren, abgeschlossen sollen die Arbeiten bei dem in dem Gebäude untergebrachten Wiener Straflandesgericht etwa 2027 sein, bei der Justizanstalt Josefstadt etwa 2032. Die Kosten werden mit rund 200 Millionen Euro beziffert.

Sanierung der Justizanstalt und des Gerichtsgebäudes

Der überwiegende Teil des Gebäudes stammt aus dem 19. Jahrhundert, es wurde von 1839 bis 1878 errichtet. Es werde den Anforderungen eines modernen Vollzugs- und Gerichtsgebäudes nicht mehr gerecht, betonte Zadic. In den 30 Verhandlungssälen des Gerichts finden im Schnitt täglich rund 60 Verhandlungen statt. Die Justizanstalt ist das bei weitem größte Gefangenenhaus Österreichs, auf engstem Raum arbeiten und leben hier rund 1.600 Personen. Es gebe auch Beschwerden der Volksanwaltschaft, die sie sehr ernst nehme, betonte die Justizministerin. Die gesetzlichen Vorgaben der Versorgung und Unterbringung könnten nicht mehr erfüllt werden.

Kosten bei rund 200 Miullionen Euro

Zadic zeigte sich sehr erfreut, dass die Sanierung nun budgetär abgedeckt seien. Die Kosten von rund 200 Millionen Euro werden ungefähr je zur Hälfte aus dem Justizbudget und von der Bundesimmobiliengesellschaft als Gebäudeeigentümerin getragen, wie BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner erläuterte.

Baustart in ein- bis eineinhalb Jahren

Baustart ist in ein- bis eineinhalb Jahren, bis dahin sind noch behördliche Verfahren abzuwickeln und Vorbereitungsarbeiten durchzuführen. Der Betrieb wird während der Arbeiten sowohl am Gericht als auch in der Justizanstalt voll aufrecht erhalten werden. Gefangene müssen aber teilweise abgesiedelt werden. Die genauen Modalitäten dafür stehen noch nicht fest. Das größte Gefangenenhaus Österreichs ist für knapp 1.000 Insassen zugelassen, derzeit sind es aber rund 1.100. Auch der Gerichtsbetrieb wird in vollem Umfang aufrecht erhalten. Genutzt werden soll als Ausweichquartier auch das angrenzende Gebäude des früheren Arbeits- und Sozialgerichts.

"Graues Haus" schon länger sanierungsbedürftig

Dass das historische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert sanierungsbedürftig ist, steht schon seit längerem fest - erste Überlegungen wurden schon vor rund zehn Jahren angestellt. Das zu sanierende Gebäude hat eine Fläche von 105.000 Quadratmeter, das entspricht rund 15 Bundesgymnasien, über 4.000 Türen und rund 3.000 Fenster. Am Landesgericht werden die Büro- und Sanitärräume saniert, eine Klimatisierung eingebaut, die Leitungen erneuert und die Kantine umgebaut. In der Justizanstalt werden die Haftbedingungen verbessert, statt der Großhafträume soll es künftig maximal eine Vierer-Belegung geben. Außerdem werden die Wirtschaftsräume und die gesamte Haustechnik erneuert sowie Barrierefreiheit, hergestellt. Auch eine thermische Sanierung ist vorgesehen, verwendet werden umweltzertifizierte Baustoffe.

(APA/Red)

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