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JA Stein: Insasse wollte in "trojanischem Pferd" ausbrechen

Die Holzkiste wurde durch Zufall entdeckt.
Die Holzkiste wurde durch Zufall entdeckt. ©APA/HELMUT FOHRINGER
In einer selbstgebastelten und als Holzabfall getarnten Holzbox wollte ein Insasse in der Justizanstalt Stein seine Freiheit wiedererlangen. Das Versteck wurde aber rechtzeitig entdeckt.

Ein Häftling der niederösterreichischen Justizanstalt Stein hat einen originellen Ausbruchsversuch geplant. Er bastelte sich in der hauseigenen Tischlerei einen Holzverschlag, in dem er sich verstecken und bei einem Abtransport durch Gefängnisexterne wie beim trojanischen Pferd in die Freiheit gelangen wollte. Bevor es soweit kommen konnte, flog der Fluchtplan auf, bestätigte das Justizministerium gegenüber der APA einen Bericht der "Kronen Zeitung" (Donnerstagsausgabe).

Mann bastelte Box in der hauseigenen Tischlerei

Die Kiste, in der ein Mensch Platz hat und mit einer Tür verschlossen werden kann, wurde mit Holzabfällen verkleidet, sodass sie wie ein Holzstoß aussah. Als am Montag die Feuerwehr in die Justizanstalt kam, um - wie so oft - Holzabfälle aus der Tischlerei für löschtechnische Übungszwecke abzuholen, fiel ihnen beim Abladen auf, dass die Holzscheiter teilweise verklebt waren. Dabei entdeckten sie das Fluchtversteck, das mit einer Klapptür verschlossen war.

In dem Holzverschlag waren laut Justizministerium bereits die Habseligkeiten des Häftlings platziert: Bekleidung, die Zeichnung einer möglichen Fluchtroute und andere Utensilien. Die Bediensteten der Justizanstalt Stein konnten die getarnte Holzbox einem Insassen zuordnen, der in der Tischlerei der Justizanstalt Stein beschäftigt war. Der Mann wurde zwischenzeitlich in ein anderes Gefängnis verlegt.

Sicherheitsmaßnahmen verstärkt

Sowohl seitens der Justizanstalt Stein als auch seitens der Generaldirektion für den Strafvollzug und den Vollzug freiheitsentziehender Maßnahmen wurden nach Bekanntwerden des Vorfalls erste Maßnahmen ergriffen, u.a. die Adaptierung der Abläufe in neuralgischen Bereichen. In dem Gefängnis werden laut Justizministerium laufend Kontrollen und Durchsuchungen der Hafträume durchgeführt, erst im Februar gab es eine Schwerpunktaktion, wo auf das Auffinden von Ausbruchsvorbereitungen geschaut wurde. Seitens der Generaldirektion wurden nun alle Justizanstalten angewiesen, die bestehenden Sicherheitsvorkehrungen in diesen Bereichen zu evaluieren und gegebenenfalls zu adaptieren.

(APA/red)

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