Zusammen mit Christian Friesl, IV-Bereichsleiter für Gesellschaftspolitik und Markus Posch von Philips Austria warnte er davor, “qualifizierte Fachkräfte an unserem Land vorbeiziehen” zu lassen. Sie forderten ein “kriteriengeleitetes Zuwanderungssystem” sowie Beschäftigungsbewilligungen für Asylwerber.
Rund 50.000 offene Positionen dürften derzeit in den Fachkräftebereich fallen, vermutet Posch. Hauptsächlich bei “technischen und Ingenieur-Berufen querdurch” sei die Nachfrage “deutlich größer als das Angebot”, erklärte er. Im Bereich der Hochqualifizierten werde sich ab dem Jahr 2010 eine jährliche Lücke von 1000 Graduierten in den 15 meistgesuchten Studien der Naturwissenschaften und Technik, wie etwa Maschinenbau, Elektrotechnik oder Verfahrenstechnik, ergeben, sagte er.
Der Politik legen die IV-Vertreter daher Anpassungen in Sachen Zuwanderung nahe. Insbesondere appellierten sie, von einem quotenbestimmten Zuwanderungssystem auf ein kriteriengeleitetes umzusteigen. Nach dem Vorbild Kanadas oder Australiens sollen demnach Sprachkenntnisse, Ausbildung und Berufserfahrung als Kriterien für den Erhalt von Aufenthaltsgenehmigungen herangezogen werden. Zusätzlich könnte man Österreich-spezifische Voraussetzungen definieren, hieß es.
Weiters hält Sorger die Debatte über eine Beschäftigungsbewilligung für Asylwerber für “sinnvoll”. Nach einer bestimmten Zeit sollten Asylsuchende Arbeitsgenehmigung bekommen, erläuterte Friesl. Diese müsse nach IV-Vorstellungen auf ein Jahr befristet sein. Bei negativem Asylbescheid würde diese automatisch ungültig. Zu diesem Vorstoß befinde man sich bereits mit den Arbeitnehmervertretern und den verantwortlichen Ministerien im Gespräch, meinte Friesl.
Die Integrationsplattform von Innenminister Günter Platter (V) sei ein “erster wichtiger Schritt” gewesen, betonte Sorger. Nun gehe es aber darum, weitere wesentliche Elemente zu thematisieren. Denn: “Österreich war, ist und wird ein Zuwanderungsland bleiben”, wie der IV-Präsident betonte.”Es wäre wichtig, Österreich als Zuwanderungsland zu positionieren, ansonsten können wir nicht im Wettbewerb mithalten”, meinte Posch. Er forderte eine “offensive Zuwanderung”, also ein offensives Werben um Hochqualifizierte, ein.