Stadien sollen in Freizeitzentren mit Geschäften, Lokalen und Kinos umgewandelt werden. Ziel ist, dem Publikum Arenen anzubieten, die immer offen sind, lautet der Plan der Regierung Letta. Dabei nimmt sich Italien an den deutschen Stadien ein Beispiel. Das komplette System der italienischen Stadien, die derzeit im Besitz der Gemeinden stehen, soll mit dem Gesetz neu geregelt werden.
39 italienische Fußballclubs sind laut Medienberichten bereit, veralterte Stadien zu kaufen, die zur Privatisierung freigegeben werden, sowie neue Arenen zu bauen. 16 der 20 Erstliga-Spielstätten sind im Augenblick durchschnittlich 67 Jahre alt. Der Bau neuer Stadien könnte in Italien laut Schätzungen von Experten einen Umsatz von bis zu sechs Milliarden Euro generieren.
Nach jüngsten gewaltsamen Ausschreitungen im italienischen Fußball hat die Regierung in Rom außerdem die Einrichtung einer Task Force gegen die Gewalt in den Stadien angekündigt. Die Gruppe soll von Polizeichef Alessandro Pansa koordiniert werden, teilte Innenminister Angelino Alfano nach einem Treffen mit den Club-Präsidenten der italienischen Serie A in Rom mit.
Unlängst war das Spiel des Drittligisten ASG Nocerina bei US Salernitana nach 20 Minuten abgebrochen worden, nachdem Nocerina-Ultras die eigenen Spieler bedroht hatten. Schon vor der Begegnung war es zu Anfeindungen gekommen, einige Nocerina-Akteure hatten sich daher zunächst geweigert, überhaupt anzutreten.