Italienischer Innenminister zurückgetreten
Der 54-jährige Scajola war massiv in die Kritik geraten, nachdem er sich abfällig über den im März ermordeten Regierungsberater Marco Biagi geäussert hatte. Ausserdem wurde ihm vorgeworfen, Biagi nicht ausreichend vor Attentatsdrohungen geschützt und ihm den Personenschutz gestrichen zu haben.
Die rechtsgerichtete Koalition bestätigte den Inneminister noch in einer nächtlichen Krisensitzung im Amt. Bereits am Sonntag hatte Scajola seinen Rücktritt eingericht, den Berlusconi jedoch zunächst ablehnte. Am Mittwoch wollte Berlusconi seinen Innenminister noch vor dem Parlament verteidigen. Regierung weiter geschwächt
In einem Brief an Berlusconi bezeichnete Scajola seinen Rücktritt als eine „Pflicht“ nach der Polemik um seine herabwürdigenden Äusserungen über Biagi. Scajola entschuldigte sich erneut bei den Familienangehörigen des Opfers, das er als „Nervensäge“ bezeichnet hatte.
Mit dem Rücktritt Scajolas, der Berlusconis Forza Italia angehört, wird die Regierung weiter geschwächt. Im Kabinett fehlt ohnehin der Aussenminister, nachdem Renato Ruggiero Anfang Jänner zurückgetreten war und nicht mehr ersetzt wurde.