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Italienischer „Forrest Gump“

Eine 60.000 Kilometer lange Wanderung durch ganz Europa: Dies ist das ehrgeizige Vorhaben eines 31-jährigen Italieners, der in zehn Jahren den Boden von 31 Ländern betreten will.

Gianluca Ratta, ehemaliger Biologiestudent und Ex-Arbeiter in einer norditalienischen Wurstfabrik, hat seine Reise am Mittwoch in Genua begonnen und will zunächst die Länder des ehemaligen Jugoslawiens erreichen und pro Tag 40 bzw. 45 Kilometer zurücklegen. Er plant täglich zwölf Wanderstunden. Begleitet wird der aus Turin stammende Mann von seinem Hund Shira, den er bei einer Reise auf Sizilien gefunden hatte. Seitdem begleitet ihn der Mischlingshund bei all seinen Unternehmungen. Mit sich trägt der italienische „Forrest Gump“, der wegen seiner Wanderungen in Italien und Europa bekannt ist, 45 Kilo Ausrüstung. „Wir schlafen in einem Zelt und wo wir Unterkunft finden. In den größeren Gemeinden, die wir erreichen, werde ich eine Bescheinigung als Beweis verlangen, dass wir dort waren“, berichtete Ratta. Sein Ziel ist, ins Guinness Buch der Rekorde eingetragen zu werden.

Nach den Ländern Ex-Jugoslawiens will Ratta Weißrussland, Skandinavien, die baltischen Republiken, Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien und Portugal besuchen. In zehn Jahren will er seine Tour in Großbritannien beenden. Der Italiener kann mit der Unterstützung einiger Sponsoren rechnen. Im Jahr 2000 hatte er ganz Italien von Norden bis Süden durchquert. Damals hatte er in 203 Tagen mehr als 7.634 Kilometer zurückgelegt. 2001 hatte er über die Alpen die Strecke zwischen Triest und Monaco (1.566 Kilometer) bewältigt. Wegen seiner Wanderungen hat er vom italienischen Staatschef Carlo Azeglio Ciampi eine italienische Fahne als Geschenk bekommen, die er immer mit sich trägt.

„Ich habe alles für meine beiden Leidenschaften hinter mir gelassen: Reisen und Schreiben“, pflegt Ratta zu sagen. „Wandern bringt mich mit anderen Menschen in Verbindung. Doch dafür braucht man Mut, Demut und Hartnäckigkeit“, so der Italiener.

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