Italienische Ministerpräsidentin Meloni: Sorge über frauenfeindliche Angriffe
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni äußerte ihre Sorge über die frauenfeindlichen Angriffe gegen ihre Person. In einem Gespräch mit dem renommierten Journalisten Bruno Vespa für sein Buch “Il rancore e la speranza” (Der Groll und die Hoffnung) beschuldigte Meloni ihre politischen Gegner, sie anzugreifen, um zu zeigen, dass “eine Frau dem Druck nicht gewachsen ist”. In dem Interview betonte die Regierungschefin, dass sie derzeit keine Pläne für eine Kabinettsumbildung habe.
„Das erste Mal in der Geschichte der italienischen Republik“
„Ich will eine fünfjährige Legislaturperiode mit derselben Regierung zu Ende führen, mit der ich begonnen habe. Das wäre das erste Mal in der Geschichte der italienischen Republik“, erklärte Meloni, die im Oktober 2022 zur ersten Regierungschefin Italiens ernannt wurde. Der im Juni verstorbene Medienunternehmer Silvio Berlusconi war zwar insgesamt fünf Jahre lang Premierminister, hatte jedoch zwei verschiedene Regierungen während seiner Amtszeit.
Keine Angst vor politischen Gegnern
Meloni betonte, dass sie sich der Tatsache bewusst ist, dass es Gegner gibt, die alle erdenklichen Mittel einsetzen würden, um sie aus dem Amt zu drängen. Sie versicherte, dass sie keine Angst vor solchen Versuchen habe und betonte erneut, dass sie nicht erpressbar sei. Sie erkannte jedoch an, dass diese Standhaftigkeit für einige ein Problem darstellt, insbesondere für Machtgruppen, die Italien lange Zeit kontrollierten. Sie wies Berichte in den Medien zurück, die von Konflikten innerhalb der Regierung sprechen.
Seit mehr als einem Jahr im Amt
Seit mehr als einem Jahr ist Giorgia Meloni als Ministerpräsidentin im Amt. Ihre postfaschistische Partei “Brüder Italiens” (Fratelli d‘Italia) bleibt in Umfragen weiterhin die stärkste Einzelpartei des Landes und erreicht etwa 28 Prozent der Stimmen. Meloni führt eine Mitte-Rechts-Koalition an, zu der auch die Lega von Vizepremier Matteo Salvini und die liberalkonservative Forza Italia gehören.