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Italiener greifen wieder zur Zigarette

Die Italiener greifen wieder verstärkt zur Zigarette. Nachdem die Zahl der Raucher seit 2002 kontinuierlich gesunken war, kam es 2006 zu einer Trendwende.

Die Zahl der gerauchten Zigaretten ist im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent gestiegen, teilte das italienische Institut für Gesundheit ISS mit. Das entspricht einer Million Kilo konsumierten Glimmstängeln mehr.

Von 2003 bis 2005 war die Menge der gerauchten Zigaretten um zehn Millionen Kilo rückgängig. Das Jahr 2005 brachten einen negativen Rekord für die Tabakindustrie. Damals trat ein strenges Anti-Tabak-Gesetz in Kraft, das Tausende Italiener dazu bewog, auf die Zigaretten zu verzichten. Positive Auswirkungen dadurch sind kaum spürbar. „Das wundert mich nicht, weil die Kontrollen reduziert worden sind. In vielen Lokalen wird das Rauchverbot nicht beachtet“, kritisierte Ex-Gesundheitsminister Girolamo Sirchia, der Initiator des Gesetzes.

Laut dem ISS rauchen die Italiener nicht mehr in Lokalen und Restaurants, aber weiterhin im Freien. Per Gesetz ist in Italien das Rauchen in allen öffentlichen Gebäuden, Büros, Bars, Restaurants, Discotheken und Hotels verboten, falls es keine dort völlig getrennten Raucherzimmer und ein funktionierendes Belüftungssystem gibt. Wer dort trotzdem zur Zigarette greift, muss mit Geldstrafen von mindestens 27 Euro rechnen. Falls vor Kindern oder Schwangeren geraucht wird, drohen bis zu 600 Euro Strafe.

Das Gesetz von Gesundheitsminister Sirchia war vor allem deshalb umstritten, weil die Besitzer von Gaststätten und Lokalen dazu aufgefordert werden, die Polizei zu verständigen, falls sich jemand widerrechtlich eine Zigarette anzündet. Sonst drohen ihnen selbst Strafen von bis zu 2.200 Euro – oder im schlimmsten Fall sogar die Schließung des Lokals.

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