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Italien will Touristen in Neapel schützen

Die italienische Regierung will Touristen in Neapel besser vor der Kriminalität schützen. Innenminister Amato macht klar: "Die Vesuvstadt ist nicht Italiens Wilder Westen."

Speziell ausgebildete Polizeieinheiten sollen tagsüber die touristischen Stätten überwachen und Touristen vor Taschendieben und Überfällen schützen. Die Regierung will auch das Problem der motorisierten Räuber ausmerzen, die Neapel belasten. Die Täter reissen ahnungslosen Frauen die Tasche aus der Hand und brausen auf einem Motorrad davon. „Scippo“ heißt dieser Griff, der bei den Opfern oft auch schwere Verletzungen verursacht.

Auf den Straßen, unweit der Schulen und der Hauptplätzen, sollen Videokameras eingerichtet werden, die 24 Stunden pro Tag die Situation überwachen. Hinzu sollen 400 Polizisten in Neapel zur Verfügung stehen, die bei Notstandssituationen in Zusammenhang mit Organisierter Kriminalität eingreifen können.

Diese Maßnahmen sind Teil des Anti-Kriminalitäts-Plans, den die Regierung von Romano Prodi nach der jüngsten Gewaltwelle in Neapel ergriffen hat. „Pakt für die Sicherheit“ heißt der neue vom italienischen Innenminister, Giuliano Amato, verfasste Plan. Die Regierung wird zur Verstärkung der 13.500 Mann starken Sicherheitskräfte in Neapel und Umgebung tausend zusätzliche Personen in die Vesuvstadt schicken. Die neu entsandten Kräfte sollen das Gebiet „Straße für Straße“ kontrollieren. Die Polizei soll außerdem mehr Motorräder bekommen, damit sie sich in den engen Straßen und Gassen der Stadt schneller fortbewegen können.

„Neapel ist nicht Italiens Wilder Westen. In der Stadt wird es keine Hochburgen der Camorra mehr geben, in die man nicht eindringen kann. Der Staat wird in Neapel volle Sicherheit garantieren“, betonte der Innenminister.

Der Sicherheitsplan wurde ergriffen, nachdem in den vergangenen Tagen neun Personen wegen des eskalierenden Kriegs rivalisierender Camorra-Clans um die Kontrolle des Rauschgift- und Drogenhandels ermordet worden sind. Neapel versinkt jedoch nicht nur in der Gewalt der Camorra. Auch Kleinkriminelle gefährden täglich die Sicherheit der Bürger und der Touristen.

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