AA

Italien: Schwere Vorwürfe nach Zugunglück

Nach dem Zugunglück in Italien mit 17 Toten stehen die Regierung und die staatliche Eisenbahn im Kreuzfeuer der Kritik. Gewerkschaften, Opposition und Medien verweisen auf mangelnde Sicherheitsstandards.

Zwei Tage nach dem schweren Zugunglück in Norditalien haben Rettungskräfte die letzten Trümmer von den Gleisen geräumt. Der Frontalzusammenstoß eines Personen- und eines Güterzuges auf eingleisiger Strecke zwischen Verona und Bologna kostete 17 Menschen das Leben, darunter 13 Fahrgäste. Mehrere Verletzte wurden am Sonntag noch im Krankenhaus behandelt. Möglicherweise hatte der Lokführer des Regionalzuges am Freitag ein Haltesignal übersehen.

Medienberichten zufolge versuchte der Vorsteher eines nahe der Unglücksstelle gelegenen kleinen Bahnhofs noch, das Zugpersonal telefonisch zu warnen, nachdem er bemerkt hatte, dass der Personenzug trotz des Haltesignals auf die eingleisige Strecke gefahren war. Doch zum Zeitpunkt des Anrufes seien die beiden Züge in dichtem Nebel bereits aufeinander geprallt.

Das Unglück ereignete sich bei Bolognina di Crevalcore, rund 40 Kilometer nördlich von Bologna. Der Güterzug war mit langen Eisenstangen beladen. Ein Wagen des Regionalzuges wurde von der Wucht der Kollision völlig zerstört.

Die letzten Leichen wurden am Samstag aus dem Wrack geborgen. Auch der Lokführer und drei weitere Bahnmitarbeiter kamen ums Leben. Das Verkehrsministerium leitete Ermittlungen zur Unglücksursache ein.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Italien: Schwere Vorwürfe nach Zugunglück
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.