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Italien: Rom hofft auf Irans Hilfe

Die Regierung in Rom hofft auf die Hilfe des Iran in ihrem Einsatz für die Befreiung der italienischen Geiseln im Irak. Der iranische Außenminister Kharrazi wird in Rom Berlusconi treffen.

Berlusconi hofft, dass Kharrazi Druck auf Schiitengruppen im Irak mit Kontakten zu den Entführern der Italiener ausüben wird.

Der arabische TV-Sender Al Jazeera sendete am Samstag wiederholt einen Appell der Familien der italienischen Geiseln für die Befreiung ihrer Angehörigen. Die Familien hatten am Samstag einen Telefonanruf des Regierungschefs erhalten. Dieser hatte ihnen versichert, dass neue Kanäle aufgebaut worden seien, um zu den Entführern zu gelangen.

„Italien begrüßt die konstruktive Rolle, die der Iran zur Stabilisierung der Lage im Irak spielt“, hieß es aus Berlusconis Büro. Seit der Hinrichtung der italienischen Geisel Fabrizio Quattrocchi am Mittwoch leben die Familien der Entführten in ständiger Angst, dass es zu einer weiteren Exekution kommen könne.

Die italienischen Gemeindienste sind der Ansicht, dass die drei Geiseln im Nord-Osten Bagdads gefangen gehalten werden. Gesucht wird ein Taxifahrer, der zuletzt die drei Italiener gefahren und sie angeblich den Entführern „verkauft“ hatte. Auch die US- Sicherheitsgesellschaft DTS Ltc Security mit Sitz in Nevada, die die drei Geiseln als Bodyguards rekrutiert hatte, ist in der Suche nach den Italienern aktiv.

Die Staatsanwaltschaft von Genua hat inzwischen Ermittlungen gegen den Vertreter der DTS Ltc Sercurity in Italien, Paolo Simeoni, aufgenommen. Er hatte Quattrocchi das Angebot für einen Job im Irak gemacht. Simeoni wird verdächtigt, den 37-jährigen Quattrocchi als Legionär rekrutiert zu haben, was laut italienischem Gesetz strafbar ist. Die Ermittler wollen die Hintergründe der Rekrutierung der hingerichteten Geisel beleuchten.

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