115 Touristen mussten ins Spital eingeliefert werden, nachdem sie gebadet oder sich in der Nähe des Wassers aufgehalten hatten. Mehrere Badegäste hatten bis zu 39 Grad Fieber, litten unter Atembeschwerden und Bauchkrämpfen, berichteten die Behörden. Experten stellten fest, dass die Vergiftung auf eine große Konzentration der Alge Ostreopsis Ovata in den Gewässern vor Genua zurückzuführen ist.
Die Massenvergiftung hatte für Alarm gesorgt. Zunächst wurde sogar eine Attacke von Bioterroristen oder eine chemische Substanz hinter den Vorkommnissen vermutet. Der Bürgermeister von Genua, Domenico Pericu, hat jetzt für zwei Wochen das Baden an den 15 Kilometer langen Stränden der Stadt verboten.
Die Alge stammt aus tropischen Seen, hat sich aber in den vergangenen Jahren wegen der steigenden Temperaturen auch im Mittelmeer verbreitet. Sie gedeiht vor allem in Gewässern mit hoher Konzentration von Stickstoff und Phosphaten in der Nähe von Abwasserkanälen. Die giftige Alge kann ein Massensterben von Fischen verursachen. Bei Menschen kann sie hohes Fieber, Durchfall und Husten auslösen, berichteten Experten. An der ligurischen Küste befürchtet man große Imageschäden. Die Badesaison war bisher gut. Diese Alge droht unser Sommergeschäft zu zerstören, klagte ein Hotelier in Genua.
Nicht nur die giftige Alge macht Norditalien zu schaffen. Turin und die Region Piemont werden dieser Tage auch von einer Heuschreckenplage heimgesucht. Die Insekteninvasion ist laut Experten der großen Hitze zuzuschreiben, die im vergangenen Jahr auch in Italien geherrscht hat. Die hohen Temperaturen verwandelten die Felder in trockenes Gestrüpp. Das habe für die Heuschrecken günstige Voraussetzungen zum Eierlegen geschaffen.