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Italien: Kirche gegen Feiertags-Streichungen

Die katholische Kirche in Italien hat sich gegen Regierungspläne zur Streichung religiöser Feiertage gewandt. Ministerpräsident Berlusconi erwägt nämlich so die Wirtschaftskraft zu steigern.   

Nach dem Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und Italien fallen „eventuelle Änderungen” des Festtagskalenders in die gemeinsame Kompetenz beider Seiten, betonte der Sekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Erzbischof Giuseppe Betori, am Dienstag nach Angaben von Kathpress. Ferner müssten Modifizierungen dieser Liste dem Ablauf des liturgischen Jahres sowie dem Empfinden der Bevölkerung für ihre Feste Rechnung tragen.

Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte am Wochenende vor Unternehmern in Cernobbio mitgeteilt, seine Regierung denke derzeit über kreative Lösungen zur Steigerung der Wirtschaftskraft des Landes nach. Im Gespräch sind italienischen Medienberichten zufolge der Abbau von „Brückentagen” mit der Streichung der Feiertage Allerheiligen (1. November) und Epiphanie („Heilige Drei Könige”, 6. Jänner).

Breite Kritik

Die Regierungspläne wurden bereits von Politikern fast aller Parteien kritisiert. Die Radikale Partei dagegen begrüßte die Initiative, weil eine Streichung von Feiertagen eine Schwächung des Konkordats bedeute. Bereits Mitte der siebziger Jahren hatte Italien eine Reihe staatlicher Feiertage wie Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam abgeschafft. Die kirchlichen Feiern waren von der Bischofskonferenz auf den darauf folgenden Sonntag verlegt worden.

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