Darüber hinaus wurde 1.805 Fälle von Vergewaltigung bekannt. “Frauen scheinen designierte Opfer einer neuen Welle der Brutalität zu sein”, hieß es im italienischen Wochenmagazin “Panorama”, das dem “Blutbad an Frauen” eine Reportage widmete.
10.383 Frauen wurden laut offiziellen Statistiken geschlagen und dabei verletzt, in nur 50 Prozent der Fälle wurde der Verantwortliche angezeigt. Frauenministerin Barbara Pollastini sprach von einem “Massaker der Unschuldigen”. Sie plant eine Kampagne, um weiblichen Opfern von Gewalt konkrete Hilfe zu garantieren. Das Problem betrifft nicht nur Italien. Gewalt ist die häufigste Todesursache für Frauen zwischen 15 und 60 Jahren, so die Ministerin. 2006 sei die Zahl der Mordfälle an Frauen um 23 Prozent gestiegen. In 80 Prozent der Fälle war der Täter ein Angehöriger oder eine Person aus dem Bekanntenkreis.
In 37,6 Prozent der Fälle war Eifersucht das Motiv für einen Mord, Streit in der Familie ist in 25,9 Prozent der Fälle. Bei 5,9 Prozent der Morde waren auf psychische Probleme des Täters zurückzuführen. Frauenschutzverbände riefen die Gesundheitsbehörden auf, Psychologen einzusetzen, um Konflikte zwischen Partnern zu reduzieren.
In 36,6 Prozent der Falle werden Frauen durch Messerstichen getötet, in 29,7 Prozent werden sie erschossen. 15 Prozent wurden erschlagen. Ein Drittel der Morde ist auf Trennung oder Ablehnung eines Freundes oder Bekannten das Motiv. In 22 Prozent der Tötungsdelikte wurden im Zuge eines Wutanfalls verübt.