AA

Italien: Ciampi verzichtet auf 2. Amtszeit

Der italienische Staatschef Carlo Azeglio Ciampi verzichtet auf eine Mandatsverlängerung. Wahlsieger Prodi bedauert Ciampis Beschluss, Berlusconi zeigt sich besorgt.

„Kein bisheriger Präsident ist seit der Gründung der italienischen Republik nach einem siebenjährigen Mandat wieder gewählt worden. Und das soll so bleiben“, sagte der 85-jährige Ciampi, dessen Mandat am 18. Mai ausläuft. Er dankte den politischen Kräften, die zuletzt mit Nachdruck für seinen Amtsverbleib plädiert hatten. Die Wahl des neuen Präsidenten ist am kommenden Montag geplant.

Die Worte Ciampis räumen definitiv Missverständnisse aus dem Weg. Vor allem die Parteien der Mitte-Rechts-Allianz hatten in den letzten Tagen Ciampi zum Amtsverbleib gedrängt, da er in einer politischen Übergangsphase mit seiner Ausgewogenheit ein Stabilitätsfaktor sei.

Wahlsieger Romano Prodi betonte, er bedauere Ciampis Beschluss und dankte dem scheidenden Präsident für seinen unermüdlichen Einsatz für die italienische Demokratie. „Wir danken für die sieben Jahre unter Ciampis Leitung und bedauern, dass es keine weiteren sieben geben wird“, sagte Prodi.

Oppositionschef Silvio Berlusconi zeigte sich über Ciampis Beschluss besorgt. „Es tut mir wirklich leid“, sagte Berlusconi. Er hoffe, dass ein Vertreter der Mitte-Links-Allianz nicht auch den Posten des Staatspräsidenten übernehmen werde. „Die Linke hat bereits die Mehrheit im Parlament und die Präsidentschaft der beiden Parlamentskammern übernommen. Gott möge, dass sie nicht auch den Posten des Staatspräsidenten übernehmen werde, der Garant der italienischen Verfassung und der Einheit des Landes ist“, sagte Berlusconi.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Italien: Ciampi verzichtet auf 2. Amtszeit
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen