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Italien: Brand bei Montecassino gelöscht

Ein Brand, der am Sonntag die weltberühmte Benediktiner-Abtei Montecassino südlich von Rom bedroht hatte, ist bis Montagmittag gelöscht worden. Mit Hilfe von Hubschraubern konnte die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle bringen.

Das Feuer hatte mehr als 100 Hektar Pinienwald zerstört. „Die Forstarbeit der vergangenen 50 Jahren ist zerstört worden. Jetzt müssen wir versuchen, neue Bäume anzupflanzen“, sagte der Abt von Montecassino, Bernardo D’Onorio. Er sprach von einem „gravierenden Umweltschaden“ für die Stadt südlich von Rom.

Ermittlungen wurden eingeleitet, um die Ursachen des Feuers zu klären. Die Kriminalisten vermuten Brandstiftung, da die Flammen sich aus vier verschiedenen Richtungen entwickelt und schrittweise den Berg umhüllt hatten, auf dem sich die Abtei befindet.

Brände waren am Wochenende auch auf Sardinien gemeldet worden. Ein Touristendorf an der Nordostküste wurde vorsorglich geräumt, teilten die Behörden mit. Außerdem habe die Polizei eine Küstenstraße zwischen Olbia und dem Golf von Aranci gesperrt. Die Feuerwehr sei mit Löschflugzeugen und Hubschraubern im Einsatz. Die Flammen würden jedoch durch starken Mistral immer wieder angefacht.

Das Kloster Montecassino in der Region Latium wurde 529 von Benedikt von Nursia gegründet und war über Jahrhunderte eine der bedeutendsten Abteien des Abendlandes. Im Zweiten Weltkrieg rettete eine mutige Tat des Wiener Oberstleutnants Julius Schlegel die Kunstschätze von Montecassino. Im Oktober 1943 wurden dank einer ungewöhnlichen militärischen Bergungsaktion auf Initiative von Schlegel rund 100 Wagenladungen wertvollster Kunstschätze aus Montecassino nach Rom und so für die Nachwelt in Sicherheit gebracht.

Auch die Original-Baupläne des traditionsreichen Klosters wurden damals gerettet. Dadurch war der Wiederaufbau der Abtei möglich, die durch alliiertes Bombardement 1944 innerhalb von drei Stunden völlig zerstört worden war.

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