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Italien: Bleispuren in Spaghetti

Der italienische Nahrungsmittelkoloss Barilla gerät wegen angeblicher Bleispuren in einigen in Polen verkauften Packungen von Spaghetti unter Druck. Die Pasta sei auch in Österreich, Frankreich und Deutschland verkauft worden.

Nach Angaben der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ (Dienstag-Ausgabe) haben die polnischen Gesundheitsbehörden der EU einige verdächtige Packungen von Barilla-Spaghetti des Typs Nummer 5 entdeckt, in denen die enthaltene Bleimenge die Sicherheitsgrenzen überstiegen hat. Maximal werden 0,2 Milligramm Blei pro Kilo zugelassen, in den verdächtigen Packungen betrug die Bleimenge 0,53 Milligramm pro Kilo.

Barilla in Italien wies die Vorwürfe aus Polen entschieden zurück und sprach von einem Fehler in den von den polnischen Behörden durchgeführten Analysen. „Unabhängige Experten haben auch andere Paste-Mengen kontrolliert, die zwischen 1. Jänner und dem 1. Dezember 2005 hergestellt wurden. In keinem Fall wurde Bleiverseuchung festgestellt“, sagte Giorgio Beltrami, Verantwortlicher für Qualität und Sicherheit des italienischen Lebensmittelkonzerns.

Auch die Gesundheitsbehörden in Parma seien zu diesem Schluss gekommen, so „Repubblica“. Sie haben dem italienischen Gesundheitsministerium die Ergebnisse ihrer Untersuchung vorgelegt. „Zwischen dem 28. November und dem 7. Dezember haben wir über 700 Tests durchgeführt. In 90 Prozent der Fälle lag die Bleimenge unter den Messmöglichkeiten der Geräte. In zehn Prozent der Fälle betrugen die Bleimengen ein Zehntel des von der EU zugelassenen Werts“, so Beltrani.

Die Pasta sei auch in Österreich, Frankreich und Deutschland verkauft worden, berichtete „La Repubblica“. „Wir haben sofort nach dieser Meldung in Österreich reagiert“, sagte Andreas Bucher, Geschäftsführer von Barilla Österreich im Gespräch mit der APA. Es seien nur wenige der betroffenen Packungen nach Österreich gelangt. Diese seien aus Sicherheitsgründen innerhalb weniger Tagen aus den Regalen der österreichischen Supermärkte genommen worden, sagte Bucher. Es habe zu keiner Zeit eine Gesundheitsgefährdung für den Konsumenten bestanden, erklärte der Geschäftsführer. Auch Bucher meinte: „Wir zweifeln das Ergebnis der Tests in Polen an. Mehrere Chargen wurden gecheckt und dieser hohe Blei-Wert konnte nicht nachvollzogen werden.“

Die angeblich mit Blei kontaminierten Packungen wurden im vergangenen April für den internationalen Markt hergestellt. Nach dem Alarm der polnischen Behörden habe Barilla die noch unverkauften Packungen zurückgenommen und die Kontrollen verschärft, berichtete die Tageszeitung. Die Verseuchung könnte vom Wasser oder vom Getreide verursacht worden sein, doch Barilla schließt nach genauen Kontrollen beide Möglichkeiten aus. Der Nahrungsmittelkonzern behauptet, dass die polnischen Analysen falsch sei.

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