Nach Beginn der Militäraktion in Libyen rechnet Italien mit einer Welle libyscher Flüchtlinge. "Wir bitten unsere Alliierten, mit uns auch das Problem der Flüchtlinge in Angriff zu nehmen. Derzeit muss sich Italien mit einem Flüchtlingsstrom aus Tunesien auseinandersetzen. Wir rechnen, dass es bald auch eine Flüchtlingswelle aus Libyen geben wird", betonte der italienische Verteidigungsminister Ignazio La Russa bei einer Pressekonferenz am Montag.
Der Minister erklärte sich über die Ankunft von circa 200 libyschen Flüchtlingen in Catania besorgt. “Wir rechnen, dass die Situation in Libyen bald zu Massenabfahrten führen wird”, erklärte der italienische Innenminister Roberto Maroni. Seit Jahresbeginn seien bereits 14.918 nordafrikanische Flüchtlinge auf Lampedusa eingetroffen. Die Lage auf der kleinen Mittelmeerinsel zwischen Tunesien und Sizilien bezeichnete Maroni als besorgniserregend.
In Rom hat am Montag eine Gruppe libyscher Staatsbürger gegen den Militärangriff auf das nordafrikanische Land demonstriert. Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi sei ein “Mensch des Friedens”, meinte Nuvi Ahussain, Präsident der Liga libyscher Studenten in Italien. “Die Italiener haben kein Recht, das libysche Volk anzugreifen. Es stimmt nicht, dass Gaddafi auf die Zivilbevölkerung schießt. Das sind nur Lügen amerikanischer Medien und des US-Präsidenten Barack Obama, der in Libyen die Macht übernehmen will”, so Ahussain. (APA)