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Italien besiegt die Ukraine 3:0

Nach Gastgeber Deutschland ist am Freitag auch Italien ins Halbfinale der Fußball-WM eingezogen. Die "Squadra Azzurra" fertigte im Viertelfinale in Hamburg WM-Debütant Ukraine 3:0 (1:0) ab.

Damit kommt es am Dienstag in Dortmund zum Schlager Deutschland – Italien, beide Teams waren bis dato drei Mal Weltmeister.

Nach der frühen Führung durch einen Kopfball von Zambrotta (6.) sahen die Italiener gegen den bis zur Pause schwachen WM-Debütanten wie die sicheren Sieger aus, doch nach dem Wechsel drückten die Ukrainer vehement auf den Ausgleich. Erst ein Doppelpack von Toni (59., 69.) sorgte schließlich endgültig für klare Verhältnisse.

Die Italiener stießen die Tür zum Halbfinale bereits in der 6. Minute weit auf. Nach Pass von Totti zog der aufgerückte Zambrotta auf der rechten Seite Richtung Strafraum und drückte aus 20 Metern ab. Den satten, aber nicht ganz unhaltbaren Flachschuss ins kurze Eck erwischte Schlussmann Schowkowski, der Achtelfinal-Held der Ukrainer, nur noch mit den Fingerspitzen, von denen aus der Ball dann ins Tor ging.

Noch am Dienstag war Zambrotta gemeinsam mit Del Piero geschockt für wenige Stunden in die Heimat gereist, um den nach seinem Selbstmordversuch in Lebensgefahr schwebenden Freund Gianluca Pessotto im Krankenhaus zu besuchen.

Das gegen die Schweiz im Endeffekt erfolgreiche Defensivkonzept der Ukrainer war damit bereits sehr früh über den Haufen geworfen. Das wussten auch die beiden im Stadion sitzenden und mit ukrainischen Fahnen ausgestatteten Box-Brüder Witali und Wladimir Klitschko. Auch mit dem Rücken zur Wand brachte ihre zu ideenlose Nationalmannschaft offensiv nichts Gefährliches zu Stande, die Italiener hatten das Geschehen souverän im Griff.

Die aufkommende Fadesse im Stadion und Ruhe in der italienischen Abwehr wurde erst in der 41. Minute kurz unterbrochen. Ein von Defensivchef Cannavaro leicht abgefälschter Schuss von Schewtschenko bereitete Tormann Gianluigi Buffon allerdings nur wenig Mühe.

Der ehemalige Österreich-Legionär Oleg Blochin dürfte in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Mannen präsentierten sich in den Minuten nach der Pause wie komplett ausgewechselt. Nach Flanke von Kalinitschenko fabrizierte Barzagli beinahe das zweite italienische Eigentor des Turniers (49.), nur eine Minute später parierte Buffon zunächst gegen Gusin, beim Abstauber von Kalinitschenko rettete Zambrotta. Buffon krachte dabei mit dem Kopf gegen die Torstange, konnte jedoch leicht benommen weiterspielen.

Mitten in die Drangphase des Gegners platzierten die Italiener ihren zweiten Treffer. Nach Flanke von Totti von der rechten Seite verpasste zunächst der zu kleine Cannavaro, doch dahinter lauerte Toni und dieser drückte per Kopf ein (59.). Für den besten europäischen Torjäger der vergangenen Saison war es eine Erlösung – der lang ersehnte erste Turniertreffer.

Einmal bäumte sich die Ukraine noch auf, doch ein Gusin-Kopfball landete nur an der Latte (62.). Mit ihrer zermürbenden Effizienz machte die „Squadra“ dann nach 69 Minuten den Sack endgültig zu. Zambrotta drang über links in den gegnerischen Strafraum ein, legte ideal quer zur Mitte, und Toni vollendete ins leere Tor. Der Schützenkönig der Serie A (31 Treffer für Fiorentina!) avancierte damit zum ersten Doppeltorschützen der Italiener bei dieser WM.

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