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Italien: "Ausrutscher" Prodis

Ein verbaler "Ausrutscher" des italienischen Regierungschefs Romano Prodi sorgt für Schlagzeilen in Italien. Er äusserte sich zur Sicherheit des Papstes.

Ein Journalist wollte wissen, welche Sicherheitsmassnahmen Italien im Hinblick auf die im November geplante Türkei-Reise des Papstes zu ergreifen plane.

Auf die Frage am Rand der UNO-Vollversammlung in New York antwortete Prodi darauf sichtlich irritiert: „Ich weiss davon nichts. An die Sicherheit des Papstes werden wohl seine Schweizer Gardisten denken.“

Die oppositionelle Mitte-Rechts-Allianz um Silvio Berlusconi kritisierte Prodi dafür scharf. „Die Sicherheit des Papstes obliegt dem italienischen Staat. Prodis Worte sind skandalös“, kommentierte der ehemalige italienische Innenminister Giuseppe Pisanu.

Berlusconis Sprecher Paolo Bonaiuti warf Prodi Respektlosigkeit gegenüber dem Papst vor. Der Lega-Politiker Roberto Calderoli sprach von einer „beispiellosen Beleidigung dem Papst und den katholischen Gläubigen gegenüber“.

Prodis Aussagen versetzten auch seine Mitte-Links-Allianz in Verlegenheit, in der eine starke katholische Gruppierung vertreten ist. „Prodi versetzt sich mit derartigen Fehlschritten selbst in Schwierigkeiten“, kritisierte Daniele Capezzone, Sprecher der laizistischen Regierungspartei „Rosa nel pugno“.

Angesichts des Schwalls von Polemik musste Prodi einen Rückzieher machen. Seine Worte seien missverstanden worden. Die Sicherheit des Papstes sei ein heikles Thema, das nicht mit einer kurzen Antwort bei einer Pressekonferenz abgetan werden könne. Prodi beschuldigte die Medien, seine Worte verzerrt zu haben.

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