Demnach soll der normale Flugbetrieb demnächst von der Gesellschaft AZ Fly geführt werden, während die Bodendienstleistungen von der Gesellschaft AZ Service übernommen werden, wie Gewerkschaftsvertreter nach stundenlangen Verhandlungen in der Nacht auf Freitag mitteilten. Die neunte Gewerkschaft wolle noch abwarten, bis sich ihre Mitglieder geäussert haben.
Der italienische Staat, der derzeit 62 Prozent der Anteile an Alitalia hält, solle mindestens 30 Prozent an AZ Fly halten und Aktien nur an institutionelle Anleger im Rahmen einer geplanten Kapitalerhöhung verkaufen. AZ Service solle zumindest bis 2008 51©Prozent der AZ-Fly-Anteile halten.
Die Gewerkschaften hatten zuvor zwar dem Sanierungsplan für die Alitalia zugestimmt, der den Abbau von rund 3700 Stellen und die Einsparung von 280 Mio. Euro in vier Jahren vorsieht. Der Aufspaltung des Unternehmens standen sie aber skeptisch gegenüber, weil sie dadurch noch grössere Arbeitsplatzverluste befürchteten.
Von Kurs-Rekordtief etwas gelöst
Die Mailänder Börse reagierte am Freitag positiv auf das Ende der Verhandlungen um Alitalias Rettungsplan. Die Alitalia-Aktien legten am Freitagmorgen um 4,5 Prozent auf 0,295 Euro zu. Sie waren in den vergangenen Tagen auf ein Rekordtief von 0,19 Euro gesunken.
Alitalia-Präsident Giancarlo Cimoli hatte noch am Donnerstag in einer Ansprache vor dem Senat vor den gravierenden Liquiditätsproblemen der italienischen Fluggesellschaft gewarnt.
Unsere Liquidität nähert sich dem Nullpunkt, warnte Cimoli. Die Resultate der ersten drei Quartale 2004 bestätigten den schwierigen Trend des Jahres 2003, als Alitalia Verluste von über 511 Mio. Euro verzeichnet hatte.