Bis Ende der Woche wird auch die Vertrauensabstimmung in der Abgeordnetenkammer über die Bühne gehen. Dort verfügt Prodi über eine solide Mehrheit.
Mit Familienpolitik und Rentenreform hofft der Premier, die für seinen Amtsverbleib notwendigen Stimmen der kommunistischen Parteien und der katholischen Parlamentarier zu erhalten. Wichtig ist Prodi vor allem die Familienpolitik.
340 Millionen Franken will er einem nationalen Fonds zur Familienförderung zur Verfügung stellen. Aus dem Regierungsprogramm gestrichen wurde dagegen das umstrittene Gesetz zur Legalisierung der Lebenspartnerschaften.
Prodis Rentenreform sieht vor, dass die Italiener, die 35 Jahre lang Rentenbeiträge eingezahlt haben, ab 2008 schon mit 58 Jahren in den Ruhestand treten können statt erst mit 60 Jahren. Zugleich will Prodi die derzeit 500 Euro betragenden Mindestrenten erhöhen. Von dieser Massnahme sollen zwei Millionen Rentner profitieren.
Um das Vertrauen im Senat zu erhalten, braucht Prodi 161 der 321©Stimmen. Das bedeutet, dass ausser seinen eigenen 156 Senatoren weitere fünf für ihn stimmen müssen.
Giulio Andreotti, der sich vergangene Woche der Stimme enthalten und damit de facto gegen die Regierung gestimmt hatte, sichert diesmal Prodi im Senat seine Zustimmung zu. Zu den Senatoren auf Lebenszeit, die gegen den Ministerpräsidenten stimmen werden, zählt der ehemalige Staatspräsident Francesco Cossiga.