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ITA: Blutbad ohne Ende in Neapel

Der "Krieg" zwischen rivalisierenden Clans der Camorra um die Kontrolle der Kriminalität in Neapel nimmt kein Ende und hat 2005 schon 20 Opfer gefordert - Bürgermeister: "Dramatische Umstände"

Ein 27 Jahre alter Drogendealer, Angelo Romano, wurde in Giugliano ermordet, einer Ortschaft im Hinterland von Neapel. Romano war dorthin in der Hoffnung geflohen, sich den blutigen Racheaktionen eines gegnerischen Clans zu entziehen.

Neapel versinkt immer mehr in einer Spirale der Gewalt. Am Wochenende wurde ein 15-Jähriger von der Polizei erschossen. Emanuele V. war den Behörden den Angaben zufolge bereits wegen kleiner Straftaten bekannt. Er hatte mit einigen Freunden ein Paar bestohlen. Als die Jugendbande von der Polizei überrascht wurde, reagierte Emanuele mit einem Pistolenschuss. Die Polizei erwiderte das Feuer und traf ihn mit einer Kugel in der Herzgegend.

Die Bürgermeisterin von Neapel, Rosa Russo Jervolino, zeigte sich erschüttert. „Wir leben unter dramatischen Umständen. Jeden Tag hoffen wir, dass die Gewaltspirale ein Ende finden wird, doch jeden Tag werden wir enttäuscht. Ich hoffe, dass die Sicherheitskräfte diesem Albtraum ein Ende bereiten.“

Innenminister Giuseppe Pisanu versprach eine scharfe Reaktion des Staates gegen die organisierte Kriminalität: „Wir werden Schlag auf Schlag auf die Offensive der Camorra reagieren. Wir planen auch langfristige Maßnahmen, um die wirtschaftliche Basis des organisierten Verbrechens zu unterminieren.“

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