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Ist Guardiola der teuerste Fußballtrainer der Welt?

Josep Guardiola ist heute 42 Jahre alt geworden.
Josep Guardiola ist heute 42 Jahre alt geworden. ©EPA
Die Bombe ist geplatzt - Guardiola wird Trainer des FC Bayern. Rummenigge und Hoeneß äußerten sich stolz, aber auch mit einer gewissen Zurückhaltung aus Respekt gegenüber Jupp Heynckes. Die ganze Fußball-Fachwelt verbeugt sich vor dem Transfer-Coup, sogar die Konkurrenz aus der Bundesliga findet lobende Worte. Dass Pep Guardiola zu den besten Fußballlehrern gehört, steht bei vielen außer Frage. Doch wie viel haben sich die Münchner das kosten lassen?
Pep Guardiola wird Trainer in München

Noch immer reiben sich viele verwundert die Augen. Einige hartgesottene  Fans können vor Vorfreude nicht mehr schlafen und wenn sie es doch mal tun, träumen sie von ihm – Pep Guardiola.

Selbst die Konkurrenz verneigt sich vor dem Transfer-Coup, den die Verantwortlichen des FC Bayern abgeschlossen haben. Gladbachs Coach Lucien Favre etwa redete von einer „Top-Werbung“ für die Bundesliga, Thomas Tuchel, Trainer des FSV Mainz 05, schwärmte davon „ mit ihm in einer Liga zu sein und gegen ihn antreten zu können“.

“Großes Kompliment” vom amtierenden Meister

Der wohl zurzeit begehrteste Trainer der Welt hat bis 2016 beim deutschen Rekordmeister unterschrieben – kommt mit ihm der Erfolg zurück? Gegen Hans-Joachim Watzke und seinem BVB war in den letzten zwei Jahren nichts zu holen, aber auch die zeigen sich beeindruckt vom ehemaligen Barcelona-Trainer: „ Ich finde das großartig. Großes Kompliment an die Bayern, dass ihnen dieser Coup gelungen ist. Das muss man neidlos anerkennen, sagte der Vereinsboss des amtierenden deutschen Meisters.

Englische Presse zeigt sich enttäuscht

In ganz Europa war die Verpflichtung des Startrainers das vorherrschende Thema. In England bestimmten Ernüchterung und Enttäuschung die Schlagzeilen: “Chelsea und Roman Abramowitsch müssen erfahren, dass man mit Geld nicht Pep Guardiolas Liebe kaufen kann.”, so “The Guardian. “The Daily Telegraph” schrieb: “Am 150. Geburtstag des englischen Fußballverbandes FA pries Pep Guardiola das englische Spiel und traf es dann dort, wo es ihm wehtut – indem er Chelsea zugunsten von Bayern München zurückwies. Die Herzen flatterten, als er seine Liebe für die Premier League erklärte, und waren dann gebrochen, als er seine Zukunft Bayern widmete.”

Überraschung in Spanien und Italien

In Spanien zeigte man sich überrasscht: “Weder das üppige Gehalt beim FC Chelsea oder bei Manchester City noch die mögliche Ferguson-Nachfolge bei Manchester United noch der Blick auf den Comer See beim AC Mailand konnten Josep Guardiola in Versuchung führen. Der Trainer heuert nach dem Abschluss seines Winterschlafs in New York bei Bayern München an.” , berichtete “El Mundo”.

“La Gazetta dello Sport” aus Italien titelte: “Kaiser Pep. Eine Sensation. Guardiola wählt die Bayern.” Und auch “Tuttosport” schrieb in dicker Tinte: ” Bayern-Guardiola ist perfekt. Was für ein Knüller der Bayern.”

Wie teuer ist das Guardiola-Geschenk?

Man hört den Stolz aus den Stimmen von Hoeneß und Rummenigge, wenn der Name Josep Guardiola fällt. Letzterer feiert heute seinen 42. Geburtstag.  Ein Geschenk ist schon auf dem Weg, aber eigentlich brauchte es das gar nicht: „Das gab´s doch gestern schon“, sagte Karl-Heinz Rummenigge gestern in Anspielung auf den Drei-Jahres-Vertrag.

Doch auch wenn der Bayern-Boss den Satz so daher scherzelte, wie groß war das Geschenk wirklich? Wie „oe24“ berichtet,  kosten die Dienste des intellektuellen Startrainers 17 Millionen Euro pro Jahr – kein anderer Fußballcoach bekommt so viel Geld für seine Arbeit. Zusätzlich muss der FC Bayern angeblich noch weitere drei Millionen für die Co-Trainer Guardiolas berappen. Das wären dann 20 Millionen Euro pro Jahr für das Josep-Paket.

“Die Zahlen, die kursieren, sind allesamt falsch”

Gegenüber der Bild-Zeitung verdeutlicht Rummenigge jedoch, dass die kolportierten Summen nicht stimmen: „Die Zahlen, die kursieren, sind allesamt falsch und allesamt zu hoch. Wenn es nur ums Geld gegangen wäre, hätten wir gegen all die Klubs der Multi-Milliardäre keine Chance gehabt“. Vielmehr seien andere Kriterien ausschlaggebend für die Entscheidung Guardiolas gewesen: „ Es gibt Werte beim FC Bayern wie Tradition, Kontinuität, Seriosität – und dass der Fußball bei uns total im Mittelpunkt steht. Diese Werte haben dazu geführt, dass er sich für uns entschieden hat.“

Guardiola lernt intensiv Deutsch

Das spanische Geburtstagskind  lernt zurzeit in New York intensiv Deutsch und möchte sich erst einmal nicht zum FC Bayern und  zur kommenden Aufgabe äußern – auch weil er Heynckes´ Arbeit nicht stören möchte.

Großer Respekt vor Heynckes Arbeit

Neben der ganzen Aufregung um Guardiola ging fast unter, wie sehr sich die Verantwortlichen und die Spieler des FC Bayern darum bemüht haben, die Wertschätzung gegenüber dem aktuellen Trainer zu bekunden. Kein Wunder, sind die Bayern doch in der laufenden Saison voll auf Erfolgskurs. In allen drei Wettbewerben agierten sie sehr souverän und diszipliniert – eine Veränderung wäre auf den ersten Blick gar nicht nötig gewesen. „Es geht darum, diesem großen Menschen Jupp Heynckes den bestmöglichen Abschied zu bereiten.“, nahm Rummenigge die Mannschaft in die Pflicht.

(VOL.AT)

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