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Isreal: Offizielle Entschuldigung abgelehnt

Die israelische Regierung lehnt eine offizielle Entschuldigung in Zusammenhang mit der jüngsten Geheimdienstaffäre ab, die Neuseeland zu diplomatischen Sanktionen veranlasst hat.

Außenminister Silvan Shalom sei „tief betrübt“ und wolle alles tun, um die Beziehungen zu Wellington wieder herzustellen, an eine öffentliche Erklärung sei aber nicht gedacht, verlautete am Freitag aus dem Ministerium in Jerusalem.

Die neuseeländische Regierung verlangt eine offizielle israelische Entschuldigung, nachdem zwei Agenten des Geheimdienstes Mossad wegen des illegalen Versuchs, in den Besitz neuseeländischer Pässe zu gelangen, zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden sind. Außenminister Phil Goff sprach im Rundfunk von einem „feindseligen Akt“ der Israelis. Neuseeland hat die diplomatischen Beziehungen auf Eis gelegt, dem neu ernannten israelischen Botschafter das Agrement verweigert und einen Besuch von Staatspräsident Moshe Katzav im August annullieren lassen. Für alle israelischen Staatsbürger wurde die Visumspflicht eingeführt.

Premierministerin Helen Clark hatte am Donnerstag erklärt, Neuseeland betrachte die Aktionen der israelischen Agenten Uriel Kelman und Eli Cara als „volkommen inakzeptabel“ und sehe darin eine Verletzung seiner Souveränität und des Völkerrechts. Die beiden Israelis waren im März festgenommen worden, weil sie versucht hatten, unter falschen Angaben neuseeländische Pässe zu erwerben. 1997 hatten mit kanadischen Pässen ausgestattete Mossad-Agenten in Jordanien versucht, den palästinensischen Hamas-Führer Khaled Mechaal umzubringen. Der Anschlag misslang. Kanada hatte damals scharf gegen den Missbrauch seiner Pässe protestiert.

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