AA

Israels Premier will Häuser von Attentätern zerstören lassen

Nach dem tödlichen Angriff eines Palästinensers im Zentrum Jerusalems hat sich Israels Regierungschef Ehud Olmert für die Zerstörung der Häuser von Attentätern aus dem Ostteil der Stadt ausgesprochen. Bericht zum Anschlag

“Diese terroristischen Angriffe, die von Arabern aus dem Osten Jerusalems begangen werden, müssen gestoppt werden”, zitierte die Internetseite der israelischen Tageszeitung “Yedioth Ahronoth” Olmert am Donnerstag. Dafür werde Israel wenn nötig “auf überzeugende Mittel oder das Zerstören von Häusern” zurückgreifen. Nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beriet Olmert mit Verteidigungsminister Ehud Barak und Außenministerin Zipi Livni über weitere Schritte.

Oppositionsführer Benjamin Netanyahu rief die israelische Regierung zu einer “Politik der eisernen Faust” gegen Gewalt von “Terroristen aus Ost-Jerusalem” auf. Israels Präsident Shimon Peres sprach sich in den israelischen Medien ebenfalls für eine Zerstörung von Wohnungen aus: “Der Terrorist von Mittwoch hätte vielleicht auf die Ausführung seines Attentats verzichtet, wenn er gewusst hätte, dass seine Familie für seine Taten bestraft würde”. Israel hatte bereits nach Beginn der zweiten Intifada 2000 systematisch Häuser von Palästinensern, die in Attentate verwickelt waren, zerstört. Wegen Zweifeln an der Wirksamkeit wurde diese Praxis jedoch eingestellt.

Der Attentäter, der am Mittwoch drei Israelis mit einem Baufahrzeug tötete und über 45 weitere verletzte, stammte aus Ost-Jerusalem. In dem Stadtteil, der 1967 von Israel besetzt wurde, leben rund 250.000 Palästinenser. Sie verfügen über einen speziellen israelischen Ausweis, der ihnen Bewegungsfreiheit im Land sowie Zugang zum Kindergeld und zu medizinischen Einrichtungen gewährt. Bereits der Anschlag im vergangenen März auf eine Talmudschule in Jerusalem war von einem Palästinenser mit israelischen Papieren ausgeführt worden.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Israels Premier will Häuser von Attentätern zerstören lassen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen