AA

Israels Polizei stürmte Tempelberg nach Unruhen

Erneut Zusammenstöße am Tempelberg
Erneut Zusammenstöße am Tempelberg ©APA (epa)
Die israelische Polizei hat am Sonntag in der Früh nach Unruhen den Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt gestürmt. Jugendliche Palästinenser hätten mehrmals Gruppen von Touristen, die den Tempelberg besuchten, mit Steinen beworfen, teilte ein Sprecher der israelischen Polizei mit. Anschließend hätten sich die rund 20 Jugendlichen in der Al-Aksa-Moschee verschanzt.

Die Polizei sei ihnen dort hinein nicht gefolgt. Rund um die heiligen Stätten brachten sich den Angaben zufolge aber Spezialeinheiten der israelischen Polizei in Stellung. Der Zugang zum Tempelberg wurde teilweise eingeschränkt. Ein Demonstrant sei in der Altstadt festgenommen worden, hieß es weiter. Gegenwärtig herrsche wieder Ruhe auf dem Tempelberg, sagte Polizeisprecher Mickey Rosenfeld.

Ein Palästinenser-Vertreter sagte, palästinensische Jugendliche hätten die Nacht bei der Moschee verbracht, da jüdische Extremisten damit gedroht hätten, auf das Gelände zu gelangen. Die Palästinenser hatten aus Furcht vor Besuchen rechtsgerichteter jüdischer Gruppierungen auf dem von ihnen verwalteten Tempelberg ihre Präsenz auf der Anlage verstärkt. Rosenfeld erklärte jedoch, es gebe keinerlei Pläne israelischer Gruppierungen, den Tempelberg zu besuchen.

Das Gebiet, auf dem nicht nur den Muslimen sondern auch den Juden heilige Stätten liegen, ist immer wieder Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern. Schwere Konflikte verursachte im September 2000 der Tempelberg-Besuch des damaligen oppositionellen Likud-Politikers und späteren israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon: Die palästinensischen Proteste, die durch den als Provokation empfundenen Besuch ausgelöst wurden, werden als “Al-Aksa-Intifada” oder “Zweite Intifada” bezeichnet.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Israels Polizei stürmte Tempelberg nach Unruhen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen