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Israels Ex-Premier in weiterer Korruptionsaffäre vernommen

Der von mehreren Korruptions­affären belastete frühere israelische Regie­rungschef Ehud Olmert ist am Dienstag zu neuen Vorwürfen von der Polizei befragt worden. Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk berichtete, erschien Olmert in der Früh bei der Polizei in Lod nahe Tel Aviv zu einer mehrstündigen Vernehmungen in der Affäre "Holyland".

Medienberichten zufolge wird Olmert verdächtigt, für seine Zustimmung zu dem großen “Holyland”-Bauprojekt in Jerusalem umgerechnet 700.000 Euro angenommen zu haben. Es sei das erste Mal in dieser Sache, dass Olmert in einer Polizeibehörde befragt werde, hieß es in dem Bericht weiter.

Olmert soll als Bürgermeister von Jerusalem (1993-2003) Baugenehmigungen beschleunigt und die Umwidmung von Land vereinfacht haben. Dabei soll er gegen zahlreiche Vorschriften verstoßen haben. Bisher wurden bereits mehrere seiner früheren Mitarbeiter befragt und in Untersuchungshaft genommen; darunter sind seine ehemalige Büroleiterin Shula Saken und sein Geschäftspartner, der Anwalt Uri Messer. Olmert habe die Vorwürfe bestritten. Er habe nur ein erstes kleines Bauprojekt genehmigt; indirekt habe Olmert seinen Nachfolger und damaligen Stellvertreter, Uri Lupolianski, verantwortlich gemacht, hieß es weiter.

Der 64-jährige Olmert muss sich seit September vergangenen Jahres wegen drei weiterer Korruptionsaffären verantworten, die seine Bürgermeisterzeit und seine Tätigkeit als Industrie- und Handelsminister (2003-2006) betreffen. Dabei geht es unter anderem um Betrug, Vertrauensbruch und Veruntreuung öffentlicher Mittel. Auch in diesen Fällen bestreitet Olmert jegliche Schuld.

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