Israelischer Raketenangriff auf Gaza
Zwei Palästinenser wurden bei einem Schusswechsel im Westjordanland getötet. Zuvor hatte die UNO-Vollversammlung gegen den Widerstand Israels und der USA sechs Resolutionen zur Lage in Nahost verabschiedet. Die USA stimmten dabei erstmals gegen eine Resolution in der die Proklamatino Jerusalems zur Hauptstadt Israels durch die israelische Regierung für „null und nichtig“ erklärt wird.
Die israelischen Streitkräfte schossen den Angaben zufolge in Gaza aus Hubschraubern mindestens vier Raketen ab. Diese brachten die Wände eines kleinen, von Sicherheitskräften genutzten Gebäudes auf dem Gelände des Ministeriums für Kommunale Angelegenheiten zum Einsturz. Rettungskräfte bargen den Leichnam eines Wachmanns aus den Trümmern. Zunächst war nicht bekannt, warum Israel das Gebäude angegriffen hatte. Die Armee wollte keine Stellung dazu nehmen.
In der Nähe von Hebron fahndete nach Angaben eines Militärsprechers eine Einheit nach mutmaßlichen Extremisten im Dorf Tufah, als sie unter Beschuss kam. Die Soldaten hätten das Feuer erwidert und zwei Mitglieder der militanten Organisation Islamischer Dschihad mit Kopfschüssen getötet. Nahe der Grenze zum Gazastreifen, im Kibbuz Nahal Os, wurde ein Palästinenser abgefangen, der den Sicherheitszaun der Anlage überwinden wollte, hieß es weiter. Der Mann habe dabei eine Schussverletzung erlitten.
In Ramallah und Jenin im Westjordanland schloss Israel zwei Verbindungsbüros. Nach Angaben eines Militärsprechers wurden die Waffen der palästinensischen Offiziere beschlagnahmt. Zur Begründung hieß es, die israelisch-palästinensische Zusammenarbeit sei beendet, und bewaffnete Palästinenser stellten eine Gefahr für die israelischen Streitkräfte dar. In den Büros hatten beide Seiten gemeinsame Patrouillen koordiniert. Vergangene Woche hatte sich in der Nähe eines Verbindungsbüros im Gazastreifen ein Palästinenser in die Luft gesprengt.
In den neuen UNO-Resolutionen werden unter anderem die israelische Politik kritisiert und eine schnelle Wiederaufnahme des Friedensprozesses gefordert. Die zentrale Entschließung fordert die Beteiligten sowie die USA, die UNO, die EU und Russland – das so genannte Nahost-Quartett – auf, größere Anstrengungen zu unternehmen, um die Situation zwischen Israel und den Palästinensern wieder zu verbessern. Mit ihrer Verabschiedung endete am Dienstagabend in New York eine dreitägige UNO-Tagung zum Thema Nahost.
Bei der Resolution zu Jerusalem stimmten die Länder der Europäischen Union im Block für die Resolution, die dieses „grundlegende Recht“ Israels für „illegal“ erklärt. Der Text, der im Gegensatz zu Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats nicht rechtskräftig ist, wird jedes Jahr mit großer Mehrheit von der UNO-Generalversammlung verabschiedet – so auch heuer.
Israelische Medien meldeten am Mittwoch die Festnahme eines unter Terrorverdacht stehenden Amerikaners im vergangenen Monat. Der 34-jährige Mann arabischer Abstammung sei bei seiner Einreise aus Katar in Israel gefasst worden, berichtete der Armeerundfunk unter Berufung auf den Geheimdienst Shin Bet. Er stehe unter Verdacht, El Kaida und andere Terrororganisationen finanziell unterstützt zu haben.
Der Trainer der israelischen Fußballnationalmannschaft teilte mit, sein Team sei bei einem Auslandsspiel in Malta im Oktober offenbar nur knapp einem Terroranschlag entgangen. Einen Tag vor dem Wettkampf sei auf der Insel ein mutmaßliches El-Kaida-Mitglied festgenommen worden, das ein Attentat geplant habe, sagte Trainer Awraham Grant. Das Spiel am 12. Oktober verlief ohne Zwischenfälle.