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Israelische Fahne von Wiener Stadttempel gerissen

In der Nacht auf Samstag ist eine israelische Fahne vom Wiener Stadttempel gerissen worden.

Ein Video davon, das einen Mann bei der wohl politisch motivierten Aktion zeigt, wurde am Abend von Bini Guttmann, einem Vorstandsmitglied des "World Jewish Congress" online gestellt. Laut "Kurier" hat die Polizei den Vorfall bestätigt. Er soll sich um 02.00 Uhr nachts ereignet haben. Laut Polizei ist man noch auf der Suche nach den Tätern.

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Der Täter wurde von einem weiteren jungen Mann unterstützt, der ihn auf die Schultern hob. Eine junge Frau, die daneben steht, imitiert ein Maschinengewehr.

Kogler: "Vollkommen inakzeptabel"

Für Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ist es "vollkommen inakzeptabel", dass es in der aktuellen Situation zu einer "derartigen antisemitischen Provokation" vor dem Wiener Stadttempel gekommen ist. Dies müsse "raschest aufgeklärt" werden - und "ebenso die offenbar fehlende Bewachung durch Kräfte der Exekutive".

Entsetzung über Tat

Grünen-Mandatar Georg Bürstmayr zeigt sich auf Twitter (X) entsetzt über die Tat. Er werde unverzüglich der Frage nachgehen, warum sie überhaupt möglich gewesen sei "und was genau hier (nicht) passiert ist." An sich werden jüdische Einrichtungen von Polizei und Heer geschützt, aber offenbar teils nur während ihrer Öffnungszeiten.

"Einfach gestört"

Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) nannte den Vorfall "einfach gestört". Eine jüdische Einrichtung anzugreifen und sich auch noch dabei zu filmen müsse Konsequenzen haben: "Ich erwarte hier eine harte Bestrafung für diesen offenen Antisemitismus."

Rund-um-die-Uhr-Bewachung

Die Polizei fahndet weiter nach jenen Personen, die die israelische Fahne vom Wiener Stadttempel gerissen haben. Gleichzeitig wurde der Objektschutz für die Hauptsynagoge auf rund um die Uhr ausgeweitet, wie es in einer Aussendung der Wiener Polizei Sonntagvormittag hieß.

Laut Polizei wollte ein Zeuge des Vorfalls die Frau anhalten. Bei dem Versuch soll er von mehreren unbekannten Personen davon abgehalten und von einem Mann geschlagen worden sein. Dadurch wurde er im Gesicht verletzt.

Die Flagge wurde durch inzwischen alarmierte Beamte sichergestellt. Eine Fahndung nach den mutmaßlichen Tätern verlief erfolglos. Eine Sicherung der Videos von Kameras in der unmittelbaren Tatortnähe wurde veranlasst.

(APA)

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