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Israelische Armee zerstört weitere Häuser

Die israelische Armee hat in der Nacht im Westjordanland die Häuser der Familien von zwei mutmaßlichen palästinensischen Selbstmordattentätern zerstört.

Nach Augenzeugenberichten sprengten Soldaten in der Ortschaft Daharia das Haus eines Palästinensers, dem Israel einen Anschlag in der Stadt Beersheba in der Negev-Wüste zur Last legt. Bei dem Anschlag Anfang Februar waren zwei Israelis getötet und 18 weitere verletzt worden.

In Doha südlich von Bethlehem zerstörte die israelische Armee das Haus eines mutmaßlichen Attentäters, der Ende Mai in Rishon-le-Zion zwei Isrealis getötet und 36 verletzt haben soll. „Die Zerstörungen stellen eine Botschaft an die Selbstmordattentäter und ihre Hintermänner und Helfershelfer dar, dass sie auf die eine oder andere Art den Preis für ihre Verbrechen zahlen werden“, hieß in einer Erklärung der Armee. Die vom Obersten Gerichtshof Israels für zulässig erklärten Häuserzerstörungen sind als Kollektivstrafen völkerrechtswidrig und verstoßen gegen die Vierte Genfer Konvention über die Behandlung der Zivilbevölkerung in besetzten Gebieten.

Radikale Palästinensergruppen haben die Aufforderung ihrer politischen Führung zu einem Verzicht auf Terroranschläge in Israel abgelehnt. Nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung „Haaretz“ vom Dienstag wiesen die „Al-Aksa-Brigaden“, die aus radikalen Elementen der Fatah-Organisation von Präsident Yasser Arafat zusammengesetzt sind, ein von Vertretern aller politischen Gruppen der Palästinenser am Wochenende beschlossenes Manifest bereits zurück. Auch die radikalen Gruppen Hamas und Islamischer Heiliger Krieg tendierten dazu, den Anschlagsstopps in Israel selbst abzulehnen, berichtete der israelische Rundfunk. Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden verteilten laut dem Pressebericht bereits am Montag im Westjordanland ein Flugblatt, in dem sie die Beendigung der Terroranschläge innerhalb Israels an zahlreiche Bedingungen knüpften.

Die Fatah-Bewegung sowie andere politische Gruppen haben das Manifest dagegen akzeptiert. Es sieht neben dem Gewaltverzicht innerhalb Israels auch die Anerkennung des israelischen Staates in den Grenzen von 1967 vor, also vor der israelischen Besetzung des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens im Sechs-Tage-Krieg.

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