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Israelische Armee tötet fünf Palästinenser

Beim Einmarsch in die Ortschaft Rafah im Gaza-Streifen haben israelische Besatzungssoldaten am Donnerstag insgesamt fünf Palästinenser getötet.

Mindestens 18 weitere wurden bei der Militäraktion durch Schüsse verletzt, unter ihnen fünf Kinder, wie palästinensische Krankenhausmitarbeiter und Sicherheitskräfte mitteilten. Der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Korei hat Israel vor einem „Desaster” gewarnt.

Dieisraelischen Soldaten hätten auf der Suche nach Aktivisten der radikalen Organisationen Hamas und „Islamischer Heiliger Krieg” mit Unterstützung von Hubschraubern zwei Häuser umstellt. Anschließend sei es zu einem heftigen Schusswechsel mit schwer bewaffneten Palästinensern gekommen. Laut Augenzeugen rückte die Armee mit rund 20 Panzern und weiteren Panzerwagen in einen Abschnitt des Flüchtlingslagers von Rafah ein, der an ägyptisches Gebiet grenzt. Drei Einwohner mussten nach Darstellung der Augenzeugen als menschliche Schutzschilde bei der Rettung eines verletzten israelischen Soldaten vor einem Panzer herlaufen. Bei dem Einsatz seien zwei Häuser abgerissen worden.

Korei hat Israel davor gewarnt, sich einseitig Teile des Westjordanlandes oder des Gaza-Streifens einzuverleiben. In einem solchen Fall würde „das Feuer brennen, der Terror wachsen”, sagte der Premier in einem am Donnerstag von der israelischen Tageszeitung „Maariv” veröffentlichten Interview. Korei warnte die Israelis vor einem Desaster und rief zur sofortigen Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen für den Nahen Osten auf. „Man kann nicht einen Zaun auf unserem Land errichten, um uns wie Hühner einzupferchen, und glauben, dass dann alles in Ordnung sein wird”, sagte Korei. Die Palästinenser wären sogar bereit, zu den Kosten der israelischen Sperranlage beizutragen, wenn diese entlang der israelischen Grenzen von 1967 errichtet würde, so der Premier.

Der Chefberater von Präsident Yasser Arafat, Nabil Abu Rudeina, verurteilte am Donnerstag die Militäraktion in Rafah als „gefährliche Eskalation”, die darauf ziele, alle Bemühungen um eine Beruhigung der Lage in der Region zu „torpedieren”. Rudeina appellierte an die internationale Gemeinschaft, Druck auf Israel auszuüben.

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