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Israelische Armee rückt in Nablus ein

Israelische Armeeeinheiten sind am Dienstagabend in Nablus im nördlichen Westjordanland eingerückt. Nach palästinensischen Angaben stießen mehrere Dutzend gepanzerte Fahrzeuge und Geländewagen in die Stadt vor.

Soldaten nahmen Razzien vor und durchsuchten Verdächtige. Ein Armeesprecher sagte, die Operation richte sich gegen „Terroristen“.

Die Hamas hatte zuvor mit einem weiteren Selbstmordanschlag auf jüdische Siedler ihre Unabhängigkeit gegenüber Abbas deutlich gemacht. Bei dem Anschlag in der Nähe einer Straße der Siedler im Gazastreifen wurde ein Mitarbeiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin-Beth getötet. Sieben weitere Israelis wurden verletzt, darunter drei weitere Shin-Beth-Agenten.

Der Anschlag ereignete sich nur wenige Stunden nach der Ankunft von Abbas zu einem mehrtägigen Besuch im Gazastreifen, wo dieser mit den militanten Gruppen sprechen wollte. Abbas berief umgehend eine Sitzung ranghoher Sicherheitsbeamter in Gaza ein. Zuvor hatte ein Führer der militanten Al-Aksa-Märtyrerbrigaden, die der Fatah- Organisation von Abbas nahe stehen, einen Stopp der Anschläge in Israel angekündigt.

Abbas kam noch am Dienstag an einem geheimen Ort mit Führer der militanten Organisation Islamischer Dschihad und danach auch mit Hamas-Vertretern zusammen. Hamas-Sprecher Sami Abu Sukhri bezeichnete das Treffen anschließend als positiv und erklärte, die Gruppe werde Abbas’ Forderung nach einem Waffenstillstand erwägen.

Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon deutete indes an, dass seine Geduld zu Ende gehe. Bei einem Treffen mit dem Generalstabschef und anderen ranghohen Kommandanten verlangte er nach Antworten, wie die Streitkräfte den Beschuss durch palästinensische Raketen stoppen könnten.

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