Es war die zweite derartige Militäraktion im Westjordanland binnen 24 Stunden. Kurz zuvor hatten israelische Kampfhubschrauber auch die Stadt Gaza mit angegriffen. Ziel war nach israelischen Angaben eine mutmaßliche Waffenfabrik.
Bei den Militäraktionen im Westjordanland und in Gaza handelt es sich um eine Reaktion auf den Überfall palästinensischer Extremisten auf einen israelischen Kibbuz, bei dem fünf Menschen getötet wurden. Der Attentäter und sein Komplize sollen aus der Stadt Tulkarem stammen, die Israel in der Nacht zuvor besetzt hatte. Nablus gilt als Hochburg der Al-Aksa-Brigaden, die sich zu dem Überfall bekannt hatten.
Augenzeugen zufolge stießen die Israelis bei ihrem Vormarsch in Nablus kaum auf Widerstand. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor. Die Soldaten feuerten den Angaben zufolge mit Maschinengewehren auf das Flüchtlingslager Balata im Osten von Nablus. Offenbar hatten zuvor Palästinenser in der Gegend am Straßenrand eine Explosion verursacht.
Nach dem Raketenangriff stiegen über Gaza große Rauchwolken in den nächtlichen Himmel. Ziel des Angriffs war nach israelischen Angaben eine mutmaßliche Waffenfabrik. Es handele sich um eine Reaktion auf einen Mörser- und Raketenangriff auf israelische Dörfer von Gaza aus, sagte ein Sprecher. Der Betrieb war bereits bei einem Angriff in der Nacht zuvor schwer beschädigt worden. Der Besitzer Deab Fasiah erklärte wenige Minuten nach dem Angriff, er produziere lediglich Ersatzteile für Autos und keine Waffen.
Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes wurde bei dem Angriff niemand verletzt. Einige Personen mussten jedoch wegen eines Schocks im Krankenhaus behandelt werden. Die Raketen landeten in einem dicht besiedelten Viertel von Gaza. Nach Augenzeugenberichten wurden mehrere Häuser beschädigt, die Fenster zerstört.
