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Israel: Zugeständnisse bei Grabungen

Nach heftiger Kritik und Demonstrationen gegen die baulichen Arbeiten am Tempelberg hat die Stadtverwaltung von Jerusalem Zugeständnisse gemacht. Unruhen am Tempelberg 

Bürgermeister Lupolianski will den Einwohnern erlauben, die Pläne für den Neubau eines Fußgängerzugangs einzusehen und Einwände einzubringen. Das kündigte ein Sprecher der Stadtverwaltung am Montag an. Die laufenden Vorarbeiten sollen jedoch weitergehen. Der Prozess solle transparent werden und es werde allen klar, dass heilige Stätten des Islam nicht in Mitleidenschaft gezogen werden sollten, sagte der Sprecher. Die Baupläne sind bereits vom Stadtrat genehmigt worden. Das neue Verfahren werde die Arbeiten wahrscheinlich verzögern. Nach bisheriger Planung sollte der Bau in sechs Monaten beginnen und binnen eines Jahres vollendet sein.

Die Zeitung „Haaretz“ hatte zuvor berichtet, Lupolianski habe die umstrittenen Arbeiten gestoppt; so sollten weitere Reibereien vermieden werden. Erst am Sonntag hatte der israelische Ministerpräsident Olmert die Arbeiten gegen Kritik in der islamischen Welt verteidigt. Der Fußgängerweg soll einen vor drei Jahren bei einem Schneesturm schwer beschädigten Zugang ersetzen. Der Tempelberg ist sowohl für die Muslime als auch für die Juden von höchster Bedeutung. Auf dem Gelände befinden sich der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee – an diesem Ort stieg der Prophet Mohammed nach islamischer Überlieferung in den Himmel auf. In biblischer Zeit befand sich dort der Tempel Salomos. Die vom zweiten Tempel erhaltene Westmauer ist als Klagemauer ein besonders symbolträchtiger Gebetsort der Juden.

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