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Israel wird möglichen Irak-Krieg nutzen

Palästinenserpräsident Yasser Arafat befürchtet eine „große Militäroperation“ Israels gegen die Palästinenser während eines Irak-Kriegs.

Israel werde die weltweite Beachtung ausnutzen, die ein möglicher zweiter Golfkrieg finden würde, um ungestört gegen „unser Volk“ vorzugehen, sagte Arafat der spanischen Zeitung „La Vanguardia“ (Samstagsausgabe). Die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch den US-Kongress bezeichnete Arafat als „schrecklich“. „Wir können dazu nicht schweigen“, betonte Arafat.

Die EU und das Nahost-Quartett aus EU, Russland, USA und UNO forderte Arafat auf, die Einhaltung der UN-Resolutionen und des Zeitplans zu gewährleisten, der bei der letzten Zusammenkunft der Vierergruppe gebilligt worden war. Der Plan sieht einen Fahrplan für die Schaffung eines selbstständigen Palästinenserstaats bis zum Jahr 2005 vor.

Israel hatte 1967 den arabischen Ostteil Jerusalems erobert und die Stadt zur eigenen Hauptstadt ausgerufen; die UNO erkannte diese Position nie an. Die Palästinenser wollen Ost-Jerusalem zu ihrer künftigen Hauptstadt erklären. Am Montag hatte US-Präsident George W. Bush ein vom Kongress verabschiedetes Haushaltsgesetz für 2003 unterzeichnet, in dem erstmals Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt wird. Bush hatte erklärt, den umstrittenen Passus zu ignorieren.

Im Norden des Westjordanlandes sind bei Schusswechseln ein israelischer Soldat und ein Palästinenser schwer verletzt worden. Der Soldat wurde nach Militärangaben am Freitag während einer Militäropertation im palästinensischen Flüchtlingslager Askar bei Nablus angeschossen. Israelische Soldaten feuerten in der Stadt Jenin auf einen Palästinenser in seinem Auto, wie palästinensische Sicherheitskräfte mitteilten.

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