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Israel will Jenin an Palästinenser übergeben

Israel will noch vor dem Gaza-Abzug im Sommer die Stadt Jenin an die Palästinenser übergeben. Wegen ihrer strategischen Lage könnten die palästinensischen Sicherheitskräfte von dort aus die geräumten Siedlungen besser schützen.

Jenin, eine Hochburg palästinensischer Extremisten, gehört nicht zu den fünf Städten des Westjordanlands, deren Übergabe Israel den Palästinensern im Februar zugesagt hat. Dabei ging es um die Städte Jericho, Ramallah, Bethlehem, Tulkarem und Kalkiliya. Ministerpräsident Sharon will die 21 jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen sowie vier im Westjordanland räumen.

Israelis und Palästinenser trafen erstmals zu Beratungen über den geplanten Abzug zusammen. Die Gespräche am Dienstagabend in Tel Aviv seien von einer positiven Atmosphäre geprägt gewesen, hieß es. Beide Seiten vereinbarten die Fortsetzung der Treffen zur Klärung technischer Einzelheiten.

Bei den Beratungen mit dem stv. palästinensischen Innenminister Zihad sagte der israelische Generalmajor Kaplinski, die Streitkräfte würden eine Behinderung des Abzugs durch Terroranschläge nicht zulassen. Falls die palästinensischen Behörden nicht in der Lage seien, Angriffe zu unterbinden, seien die Streitkräfte zu gezielten Einsätzen im Gaza-Streifen entschlossen.

Sharon und der palästinensische Präsident Abbas dürften nächste Woche auf einem Gipfeltreffen auch über die Übergabe der drei Städte im Westjordanland an die Palästinenser sprechen, die immer noch unter israelischer Kontrolle stehen. Es sollen ernsthafte Verhandlungen über Kalkiliya und Bethlehem laufen.

Der palästinensische Ministerpräsident Korei verlangte unterdessen am Mittwoch von seinen Sicherheitskräften, Chaos und Gesetzlosigkeit in den Autonomiegebieten endlich ein Ende zu machen. In Nablus drohte er erneut mit einem Rücktritt der Regierung.

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