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Israel wies Friedensnobelpreisträgerin Maguire aus

Israel hat die irische Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire am Dienstag nach einwöchiger Internierung ausgewiesen. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof einen Einspruch der 66-Jährigen gegen ihre Abschiebung abgewiesen. "Das Oberste Gericht hat entschieden, dass sie ausgewiesen werden muss, und wir haben das umgesetzt", sagte die Sprecherin des Innenministeriums, Sabin Hadad, in Tel Aviv.

Maguire war vor einer Woche nach Israel gereist, um sich mit israelischen und palästinensischen Friedensaktivisten zu treffen. Auf dem Flughafen Ben Gurion verweigerten ihr die Behörden jedoch die Einreise und nahmen sie fest. Weil Maguire eine freiwillige Rückkehr in ihre Heimat ablehnte, wurde sie am Flughafen interniert. Ein Bezirksgericht ordnete dann ihre Abschiebung binnen 48 Stunden an. Gegen dieses Urteil war Maguire vor das Oberste Gericht gezogen.

Die Friedensnobelpreisträgerin von 1976 wollte im Juni an Bord des internationalen Hilfsschiffes “Rachel Corrie” die israelische Seeblockade vor dem Gazastreifen brechen. Ein israelisches Kommando brachte das Schiff jedoch auf. Israel wies Maguire anschließend aus, und das Innenministerium verhängte ein Einreiseverbot für zehn Jahre. Die Friedensaktivistin gab jetzt bei ihrer Einreise an, dass sie sich nicht bewusst gewesen sei, ein solches Papier unterzeichnet zu haben.

Die jüdisch-arbische Menschenrechtsorganisation Adalah wies darauf hin, dass Israel in der Vergangenheit mehreren kritischen Intellektuellen die Einreise verweigert habe. Dazu gehörten der 81 Jahre alte Sprach- und Politikwissenschaftler und Aktivist Noam Chomsky aus den USA sowie der UNO-Sonderberichterstatter für die Menschenrechte in den besetzten Palästinensergebieten, Richard Falk. Mairead Maguire erhielt den Nobelpreis gemeinsam mit Betty Williams als Mitbegründerin der nordirischen Friedensbewegung Community of Peace People.

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