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Israel: Wiederaufnahme gezielter Tötungen

Israel hat nach dem ersten Selbstmordanschlag in Israel seit dem Abzug der Armee aus dem Gazastreifen die Wiederaufnahme gezielter Tötungen führender palästinensischer Extremisten beschlossen.

Dies berichteten israelische Medien am späten Mittwochabend nach einem Treffen von Verteidigungsminister Mofaz mit führenden Offizieren.

Mofaz habe die Verstärkung der Militärpräsenz im nördlichen Westjordanland befohlen, hieß es. Zudem soll die Zahl der Razzien gegen Anführer des Islamischen Jihad erhöht werden. Der Minister habe sich jedoch gegen vorgeschlagene Militäroperationen im Gazastreifen ausgesprochen, berichteten israelische Medien weiter.

Bei dem Anschlag in der nordisraelischen Stadt Hadera wurden am Mittwoch fünf Menschen getötet. Die Explosion auf einem Markt habe zudem etwa 30 Menschen verletzt und mehrere Geschäfte verwüstet, berichteten israelische Rettungsdienste. Zu der Tat bekannte sich der Islamische Jihad. Die militante Palästinenserorganisation hatte den Anschlag als Rache für die Tötung von zwei ranghohen Mitgliedern im Westjordanland angekündigt.

Palästinenserpräsident Abbas verurteilte den Anschlag. Er ließ in Ramallah erklären, die Tat schade den Interessen des palästinensischen Volkes und verstoße gegen das interne palästinensische Abkommen über eine Waffenruhe.

Der Islamische Jihad hingegen bezeichnete den Selbstmordanschlag in Israel als Erfolg. Mehrere maskierte Führungsmitglieder der extremistischen Organisation kamen am Mittwochabend in der Stadt Gaza zusammen und sagten, die Bluttat sei ein „großer Sieg“ und „eine Botschaft für unser geliebtes palästinensisches Volk und die islamischen und arabischen Nationen“.

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