Israel weist Warnung zurück
„Bei allem Respekt – Arafat ist ein Meister-Terrorist“, verlautete aus der Umgebung des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon am Samstag. „Wir werden unserem Recht auf Selbstverteidigung nicht abschwören.“
Der Sicherheitsrat in New York hatte den am Donnerstag vom israelischen Sicherheitskabinett getroffenen Beschluss, Arafat zu „entfernen“, am Freitag als „nicht hilfreich“ kritisiert. Arafat dürfe von Israel nicht ausgewiesen werden. US-Außenminister Colin Powell bezeichnete den Ausweisungsbeschluss laut seinem Sprecher als „nicht konstruktiv“.
Der israelische Beschluss, dessen Wortlaut („entfernen“) auch eine Tötung Arafats möglich erscheinen lässt, war auf weltweite Proteste gestoßen. In den Palästinenser-Gebieten kam es zu Massen-Demonstrationen von Arafat-Anhängern, die gelobten, ihren 74-jährigen Ex-Guerrilla-Chef mit ihrem Leben zu verteidigen.
In israelischen Zeitungsberichten hieß es, der israelische Verteidigungsminister Shaul Mofaz habe die Tötungsoption ins Gespräch gebracht, Sharon habe aber sein Veto eingelegt. Kritiker des Kabinettsbeschlusses in Israel hatten erklärt, es mache keinen Sinn, Arafat auszuweisen, weil dies dazu führen werde, dass Arafat in der ganzen Welt herum reise und dabei kämpferische Reden führe.
Von Israel und den USA als Politiker und Repräsentant seines Volkes für „bedeutungslos“ erklärt, wurde die Bewegungsfreiheit Arafats seit 2001 durch eine Dauerblockade auf Ramallah eingeschränkt. Die israelische Armee verfügt dem Vernehmen nach bereits über einen Plan, Arafat in seinem Hauptquartier festzunehmen und an einen unbekannten Ort zu bringen.