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Israel verurteilt Atom-Abkommen mit Iran

Israels Regierungschef will "Iranern die Wahrheit sagen".
Israels Regierungschef will "Iranern die Wahrheit sagen". ©AP
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat das Atom-Abkommen mit dem Iran als historischen Fehler gegeißelt. "Dem Iran wird damit ein sicherer Weg eröffnet, Atomwaffen zu erlangen", kritisierte Netanyahu am Dienstag in Jerusalem. Viele der Beschränkungen, die genau das verhindern sollten, würden nun aufgehoben.

“Der Iran gewinnt den Jackpot, Hunderte Milliarden Dollar, mit denen das Land weiter Aggression und Terror in der Region und der Welt vorantreiben kann. Dies ist ein schlimmer Fehler historischen Ausmaßes.” Der Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland hatten am Morgen eine Einigung in dem seit Jahren schwelenden Konflikt um das Atomprogramm der Islamischen Republik erzielt. Damit soll verhindert werden, dass der Iran eine Atomwaffe entwickeln kann. Israel fühlt sich vom Iran bedroht und hat vehement Front gegen Zugeständnisse des Westens an die Islamische Republik gemacht.

Kritik auch auf persisch

Seine Kritik an der Atomeinigung der Weltmächte mit dem Iran äußert Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu im Kurzbotschaftendienst Twitter nun auch auf Persisch. “Ziel ist eine direkte Kommunikation mit den Iranern, die seit der Islamischen Revolution von 1979 indoktriniert werden, Israel zu hassen”, sagte ein Vertreter von Netanyahus Büro am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

“Im Begriff, Atombombe zu erlangen”

Israel wolle “den Iranern auf Persisch die Wahrheit sagen”. Diese sei, “dass die Milliarden, die das iranische Regime nun erhält, zur Finanzierung von Terrorismus und Waffen, nicht aber für Schulen und Krankenhäuser ausgegeben werden”. Nach 17 Tagen ununterbrochener Verhandlungen im Atomstreit hatten die fünf UN-Vetomächte und Deutschland am Dienstag in Wien eine Einigung mit dem Iran erzielt. Diese erlaubt Teheran die zivile Nutzung der Atomtechnologie und soll zugleich die von Israel besonders gefürchtete Entwicklung von Atomwaffen verhindern. Im Gegenzug sollen Sanktionen gegen Teheran fallen.

In Netanyahus Twitterauftritt auf Persisch hieß es, der Iran sei “im Begriff, an die Atombombe zu gelangen”. Zu finden ist das Konto in dem Onlinedienst unter dem Namen “IsraeliPM_Farsi“. Netanyahu verfügt außerdem über drei weitere Twitterauftritte auf Hebräisch, Englisch und Arabisch. Auch im Onlinenetzwerk Facebook ist der israelische Ministerpräsident aktiv – unter anderem mit Kritik am Iran.

(APA)

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