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Israel verschiebt Beginn von dreistündiger Feuerpause

Israel hat den Beginn einer dreistündigen Feuerpause am Freitag um eine Stunde verschoben. Danach sollen ab 12.00 Uhr (MEZ) Hilfsgüter über den Grenzübergang Kerem Shalom in den Gazastreifen geliefert werden. Einen Grund für die zeitliche Verschiebung nannte ein Sprecher im Verteidigungsministerium nicht.

Das UNO-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) will erst wieder die Verteilung von Hilfsgüter für die palästinensische Zivilbevölkerung fortsetzen, wenn Israel den Beschuss von klar ausgezeichneten UNO-Fahrzeugen sofort stoppt.

Zwei UNRWA-Mitarbeiter waren am Donnerstag getötet worden. Die Hilfsorganisation versorgt rund 750.000 der 1,5 Millionen Palästinenser im Gazastreifen. Insgesamt sind 80 Prozent der Bevölkerung des Gebiets so arm, dass sie von internationaler Hilfe abhängig sind.

Das israelische Sicherheitskabinett begann am Freitag seine Beratungen darüber, ob Israel der bei Stimmenthaltung der USA verabschiedeten UNO-Sicherheitsrats-Resolution 1860 zur sofortigen Waffenruhe Folge leistet oder aber die Bodenoffensive im Gazastreifen ausweitet. Sprecher der palästinensischen Hamas lehnten die Resolution ab. Sami Abu Zuhri begründete dies unter anderem damit, dass die Interessen und Forderungen der Menschen in Gaza in der Entschließung nicht berücksichtigt worden seien. Der palästinensische Außenminister Riyad al-Malki hat zurückhaltend auf die Resolution reagiert. Im Hinblick auf die Enthaltung der USA sagte er, er habe mit einem Ja aller 15 Ratsmitglieder gerechnet und sei “nicht glücklich”. Die Palästinenser befürchten nach seinen Worten, dass Israel einen Waffenstillstand hinauszögern und seine Angriffe ausweiten könnte.

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