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Israel verschärft Sicherheitsvorkehrungen

Netanyahu will hart durchgreifen
Netanyahu will hart durchgreifen
Nach fünf Anschlägen mit Toten und Schwerverletzen innerhalb von drei Wochen hat Israel seine Sicherheitsvorkehrungen am Dienstag deutlich verschärft. "Eine erhöhte Alarmstufe wurde ausgerufen" sagte Polizeisprecherin Luba Samri. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas kritisierte anlässlich des Gedenkens zum 10. Todestag des früheren PLO-Chefs Yasser Arafat sowohl Israel als auch die Hamas scharf.


An möglichen Brennpunkten in Israel und im Westjordanland wurden am Dienstag Sicherheitskräfte stationiert. “Tausende Polizeibeamte, Freiwillige und weitere Verstärkungen bezogen quer durch das Land Stellung”, sagte Samri. Zugleich wurde eine Netzfahndung eingeleitet, um tausende Palästinenser abzuschieben, die auf Arbeitssuche illegal nach Israel gelangt sind.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu forderte am Montagabend bei einem Spitzentreffen der Sicherheitsorgane, nun die Zerstörung von “Häusern von Terroristen” aktiv vorzubereiten. Die seit Monaten andauernden Spannungen im von Israel besetzten arabischen Ostteil Jerusalems hatten in den vergangenen Tagen auch auf Israel selbst und das Westjordanland übergegriffen.

So wurde am Montag zunächst in Tel Aviv ein Soldat von einem palästinensischen Jugendlichen erstochen, später verletzte ein palästinensischer Messerstecher eine junge Siedlerin im südlichen Westjordanland tödlich. Am Wochenende war ein junger israelischer Araber von Polizisten im Norden Israels unter ungeklärten Umständen erschossen worden. Dies löste gewaltsame Proteste in zahlreichen arabischen Orten Israels aus.

Bei Hebron im südlichen Westjordanland erschoss die israelische Armee am Dienstag bei gewaltsamen Protesten nahe einer Siedlung einen 22-jährigen Palästinenser, wie palästinensische Krankenhausärzte berichteten. Eine Armeesprecherin bestätigte, die Soldaten seien “gegen 150 Palästinenser eingeschritten, die Steine und Brandflaschen auf vorbeifahrende Autos warfen”.

Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas beschuldigte die Hamas, “das Projekt der nationalen Aussöhnung zu sabotieren und zu zerstören”. In seiner Rede bei der zentralen Gedenkfeier zum Todestag seines Vorgängers bezog sich Abbas auf eine Serie von Sprengstoffanschlägen auf Fahrzeuge und Wohnhäuser von Repräsentanten seiner Fatah-Bewegung im Gazastreifen am vergangenen Freitag. “Die Urheber dieser Explosionen in Gaza waren die Führer der Hamas, sie sind die Verantwortlichen”, sagte Abbas vor tausenden Teilnehmern der Kundgebung.

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