Israel: Vermutlich Attentat bei CL-Spiel vereitelt
Vor zwei Wochen hatte demnach eine aufmerksame israelische Soldatin beim Kontrollpunkt Erez zum Gazastreifen auffällige Verdickungen an der Hüfte eines palästinensischen Gastarbeiters bemerkt. Obgleich die Metalldetektoren nicht angeschlagen hatten, befahl sie eine genauere Untersuchung des rund 50 Jahre alten Mannes. Er musste sich in sicherer Entfernung bis auf die Unterhose vor Soldaten ausziehen. Schließlich wurde eine 5 Kilo schwere Sprengladung entdeckt, die er in seiner Unterhose versteckt hatte.
Beim späteren Verhör gestand der potenzielle Selbstmordattentäter der radikalen Hamas-Bewegung, dass er sich gegen Ende eines wichtigen Fußballspiels in der Gegend von Tel Aviv unter den Zuschauern sprengen wollte, während sie das Stadion verlassen. Wenn die Fans kommen, dann kommen sie wie beim Kinobesuch einzeln. Wenn sie das Spielfeld aber verlassen, dann tun sie es in einem großen Menschenblock, gestand der verhaftete Mann in einem Interview mit dem zweiten israelischen Fernsehkanal.
Die Soldaten hätten seine abgelaufene Magnetkarte, die ihm einst die Einreise nach Israel ermöglichte, nicht beachtet. Die metallene Uhr und den Zünder habe er in einer Zigarettenschachtel versteckt neben den Metalldetektor gelegt. Auf den Plastik-Sprengstoff reagiert das Gerät nicht. So sei es ihm gelungen, mehrere Kontrollpunkte zu überwinden, bis schließlich der Soldatin die ungewöhnlichen Rundungen an der Hose des schmächtigen Mannes auffielen. Er wollte nach Israel kommen und in einer konspirativen Wohnung in Jaffo auf ein vielbesuchtes Fußballspiel warten. Das wichtigste Fußballspiel war jenes im des FC Bayern bei Maccabi in der vergangenen Woche am Abend des jüdischen Neujahrsfestes in Tel Aviv.