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Israel und Marokko: Freundschaftsbaum in Wien gepflanzt

Israels und Marokkos Botschafter pflanzten Freundschaftsbaum in Wien.
Israels und Marokkos Botschafter pflanzten Freundschaftsbaum in Wien. ©APA/ALEXANDRA DEMCISIN
Zum Anlass der Verbesserung der Beziehungen zwischen Israel und Marokko haben die Botschafter am Donnerstag in Wien einen Freundschaftsbaum gepflanzt.

Israels Botschafter in Wien, Mordechai Rodgold, und der Botschafter des Königreichs Marokko, Azzeddine Farhane, sprachen von einem historischen Moment in den bilateralen Beziehungen.

Freundschaftsbaum in Wien gepflanzt

Bei dem Baum handelte es sich um eine Zeder aus dem marokkanischen Atlas-Gebirge, die im Garten der Residenz des israelischen Botschafters in Wien-Währing gepflanzt wurde. Farhane lobte die "ausgezeichnete Wahl". Der Baum solle wachsen und von der großen Freundschaft zwischen den beiden Ländern zeugen, so der Botschafter.

Rodgold berichtete, dass er selbst besondere persönliche Beziehungen zu dem nordafrikanischen Staat habe: Marokko sei sein erstes Einsatzland als Diplomat gewesen und seine Frau wurde in Marokko geboren. Die Annäherung der beiden Staaten sei ein "historischer Meilenstein".

Beziehung zwischen Marokko und Israel

Marokko hatte Israel als vierter arabischer Staat nach den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und dem Sudan im Jahr 2020 anerkannt. Im Rahmen ihres Normalisierungsabkommens vereinbarten die beiden Länder im Dezember, diplomatische Vertretungen erneut zu eröffnen und eine umfangreiche wirtschaftliche Zusammenarbeit einzuleiten. Erste kommerzielle Direktflüge wurden eingerichtet.

Nach Beginn des Friedensprozesses zwischen Israel und den Palästinensern hatten Israel und Marokko eigentlich bereits 1994 mit der Normalisierung ihrer Beziehungen begonnen. Die beiden Länder richteten Verbindungsbüros ein und vertieften auch ihre wirtschaftlichen Beziehungen. Nach Ausbruch der Intifada, also des zweiten Palästinenseraufstands im Jahr 2000, fror Marokko die Beziehungen zu Israel jedoch wieder ein.

Bis zu Beginn der Corona-Pandemie besuchten dennoch jährlich Tausende israelische Touristen Marokko. In Marokko gibt es seit der Antike eine jüdische Gemeinde, die nach der Vertreibung der Juden aus Spanien im Jahr 1492 stark wuchs. Ende der 1940er Jahre lebten in Marokko rund 250.000 Juden, bevor ihre Zahl nach der Gründung des Staates Israel 1948 stark zurückging. Noch heute lebt in Marokko mit etwa 3.000 Menschen die größte jüdische Gemeinde in Nordafrika.

(APA/Red)

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