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Israel: Sharon warnt vor möglichem Bürgerkrieg

Der israelische Ministerpräsident Sharon hat radikalen Siedlern am Sonntag vorgeworfen, sie wollten mit einer gezielten Hetzkampagne einen „Bürgerkrieg“ provozieren.

Stunden vor einer Massenkundgebung rechtsorientierter Israelis in Jerusalem gegen den von Sharon angekündigten Abzug aus dem Gazastreifen verurteilte der Premier das Vorgehen der Siedler scharf.

„Ich würde sagen, dass manche Appelle direkt auf einen Bürgerkrieg hinauslaufen“, erklärte Sharon. Er rief radikale Siedler dazu auf, die Armee nicht in ihr „hässliches Spiel“ zu verwickeln. Er kündigte ein gezieltes Vorgehen gegen „Aufwiegler“ an.

Siedlervertreter hatten am Freitag einen „Bürgerkrieg“ angedroht. Sie kündigten an, sie wollten sich einer Räumung ihrer Wohngebiete widersetzen und israelische Soldaten gewaltsam vertreiben. Nach israelischen Medienberichten erwägen Siedlerführer, Soldaten zur Befehlsverweigerung und Siedler zum gewaltsamen Widerstand gegen die Aktion aufrufen.

Sharon hatte angekündigt, Israel werde bis Ende kommenden Jahres aus allen 21 Siedlungen im Gazastreifen und vier weiteren Siedlungen im nördlichen Westjordanland abziehen. Bereits im Juli hatten rechtsgerichtete Israelis mit einer Menschenkette zwischen dem Gazastreifen und Jerusalems Klagemauer gegen den Abzug protestiert.

Die israelische Luftwaffe warf unterdessen am Sonntag zehntausende von Flugblättern über dem nördlichen Gazastreifen ab, in denen militante Palästinenser vor Raketenangriffen auf israelische Städte gewarnt wurden. Nach palästinensischen Angaben hieß es in den Schriften, unbeteiligte Einwohner sollten „nicht Terroristen helfen, die Raketen abfeuern“. Anderenfalls würden ihre „Häuser zerstört und ihre Ländereien dem Erdboden gleichgemacht“.

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