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Israel: Sharon ordnet Weiterbau an

Ungeachtet eines Gutachtens des Internationalen Gerichtshofs (IGH) hat der israelische Premier Sharon einen Ausbau der israelischen Sperranlage zum Westjordanland angeordnet.

Sharon habe nach einer Beratung mit seinen Ministern am Sonntag angewiesen, die Bauarbeiten fortzusetzen, sagte ein Regierungsvertreter. Der IGH hatte die Anlage für illegal erklärt und einen Abriss gefordert.

Sharon übte zugleich heftige Kritik am Internationalen Gerichtshof. Dessen Rechtsgutachten für die Vereinten Nationen zur Sperranlage im Westjordanland sei ein „Schlag ins Gesicht“ für den weltweiten Kampf gegen den Terror, sagte Sharon.

Unterdessen wurde beim ersten Anschlag in Israel seit Monaten eine Soldatin getötet, weitere 32 Menschen wurden verletzt. „Die mörderische Tat am Morgen war die erste mit Zustimmung des Weltgerichtshofs in Den Haag“, erklärte Sharon. Die Entscheidung des Gerichts sei „ein verheerendes Signal, das den Terror ermutigt und alle Länder, die sich gegen ihn verteidigen, verurteilt. Ich möchte klarstellen, dass der Staat Israel die Entscheidung des Weltgerichtshofs in Den Haag völlig zurückweist. Wir sprechen über eine einseitige Entscheidung auf Grund politischer Überlegungen“, sagte Sharon.

Bei dem Anschlag am Sonntag an einer Bushaltestelle in Tel Aviv war ein mit Metallsplittern gefüllter Sprengsatz am Straßenrand platziert worden und wurde zur Explosion gebracht, als ein Bus in der Nähe stand. Zu dem Anschlag bekannten sich die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden.

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