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Israel: Sharon - „Schlag ins Gesicht“

Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon bezeichnete das Gutachten des Internationalen Gerichtshofes als einen „Schlag ins Gesicht des weltweiten Kampfs gegen den Terror“.

Der Premier äußerte sich kurz nach einem Bombenanschlag am Sonntagmorgen, bei dem in Tel Aviv eine Frau ums Leben kam und nach neuesten Informationen bis zu 30 Menschen verletzt wurden. Dieser mörderische Anschlag sei das erste Ergebnis der Entscheidung des Weltgerichtshofs in Den Haag, erklärte Sharon.

Der Anschlag ereignete sich in der Nähe des zentralen Busbahnhofs von Tel Aviv. In einem Gebüsch an einer Haltestelle sei eine Bombe versteckt gewesen, die vermutlich ferngezündet wurde, verlautete aus Polizeikreisen. Die palästinensische Fatah-Splittergruppe „Al-Aksa-Brigaden“ habe sich zu dem Attentat bekannt, hieß es.

Die vom IGH als völkerrechtswidrig eingestufte Sperranlage verläuft fast ausschließlich östlich der so genannten Grünen Linie, die das 1967 von Israel okkupierte Westjordanland vom israelischen Staatsterritorium abgrenzt. Laut UNO-Angaben schneidet sie eine Fläche von 16,6 Prozent ab, auf der rund 237.000 Palästinenser leben. An Orten wie Kalkilia ragt sie tief ins Westjordanland hinein, was dazu führt, dass palästinensische Siedlungen von der Außenwelt abgeschnitten werden. Mit ihrem Bau wurde im Oktober 2002 begonnen. In ihrem Endausbau soll sie etwas über 700 Kilometer lang sein. Der bereits errichtete Teil besteht zu drei Vierteln aus einem drei Meter hohen Drahtzaun, der in der Mitte eines je nach Gelände rund fünfzig Meter breiten Streifens verläuft. Dieser wiederum ist beidseitig mit Stacheldraht sowie Bewegungssensoren, Kameras und Beobachtungstürmen gesichert. In mehreren Abschnitten geht der Zaun in eine acht Meter hohe Betonmauer über.

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